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Kartellhüter erteilen Edeka eine Absage

Viel war in den vergangenen Wochen darüber spekuliert worden, wie das Bundeskartellamt die geplante Übernahme der Tengelmann-Märkte durch die Edeka bewerten würde. Kurz vor Ablauf der abschließenden Entscheidung haben die Bonner nun Klarheit geschafen – und erteilen dem Plan eine Absage.

Der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt findet folgende Worte: „Das Vorhaben würde zu einer Verdichtung der ohnehin stark konzentrierten Marktstrukturen führen.“ Auch die jüngsten Ermittlungen hinsichtlich vertikaler Preisabsprachen und der damit verbundenen Debatte um die Nachfragemacht scheinen die Causa Tengelmann nicht unberührt zu lassen. Denn auch „bei der Beschaffung insbesondere von Markenartikeln würde der Vorsprung der Spritzengruppe aus Edeka, Rewe und der Schwarz-Gruppe gegenüber ihren Wettbewerbern steigen“, führt Mundt weiter fort.

So würde vielen Herstellern bei einem Zusammenschluss von Edeka und Tengelmann eine bedeutende Absatzalternative wegbrechen, heißt es. In der Folge würde das Vorhaben zu einer erheblichen Behinderung des wirksamen Wettbewerbes auf verschiedenen Beschaffungsmärkten des Lebensmittelhandels führen.

Interessant erscheint auch diese Schlussfolgerung der Bonner: So hätten die Ermittlungen ergeben, dass die Bedeutung von Kaiser´s Tengelmann als einem regional stark aufgestellten Unternehmen deutlich über dessen – relativ geringen – bundesweiten Marktanteil hinausgeht.

Die betroffenen Unternehmen haben nun bis zum 26. Februar Zeit, Stellung zu nehmen. Die Frist für eine abschließende Entscheidung läuft am 6. März aus – kann allerdings verlängert werden.

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