Artikel

Kassenzone im Fokus: Impulse setzen

Wie verhalten sich Shopper an der Kassenzone? Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Checkout-Varianten werden sich durchsetzen? Antworten von Laurence Bier, Strategic Demand Director bei Mars Wrigley in Deutschland.

Laurence Bier, Strategic Demand Director bei Mars Wrigley in Deutschland.
Von Mirko Jeschke | Fotos: Mars Wrigley, Uwe Kerler

Inwieweit hat sich das Shopperverhalten an der LEH-Kasse seit Corona verändert?

Weniger Shopping-Trips bei gleichzeitig höheren Bons, eine kürzere Verweildauer im Geschäft und eine stärkere Nutzung von SB-Kassen – das sind Entwicklungen im LEH, die durch die Pandemie getrieben wurden. Insbesondere SB-Kassen werden künftig noch beliebter werden und sich langfristig etablieren. Gleichzeitig sehen wir: Auch im „New Normal“ ist die Bedeutung der Kassenzone hoch. Nach wie vor gehört dieser Bereich zu den umsatzstärksten im Markt und zeichnet sich durch eine besondere Flächenproduktivität aus. Rund 80 Prozent der Kaufakte erfolgen spontan, was für signifikante Zusatzumsätze sorgt.

Welche Checkout-Technologien könnten sich im LEH in den nächsten Jahren durchsetzen?

Das Shopperverhalten ist in einem Modus der Veränderung. Mobilität, Technologisierung und das Werteverständnis der Shopper befinden sich im Wandel. Diese Entwicklungen machen auch vor der Kassenzone nicht halt. Wie bereits erwähnt, wurde durch die Pandemie die Entwicklung hin zu Self-Checkout-Kassen beschleunigt. Aktuell sehen wir, dass die Größe des Warenkorbs entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Kasse hat: Shopper mit weniger als durchschnittlich 6,5 Produkten wählen eher die SB-Kasse als die Laufbandkasse. Die Verweildauer ist dort wesentlich kürzer, was potenziell Impulskäufe in der Kassenzone reduziert. Durch die Entwicklung passender Impulsplatzierungen eröffnen wir Händlern die Möglichkeit, Self-Scan-Kassen ideal mit dem Impulsgeschäft zu kombinieren.

Wie schätzen Sie in der aktuellen Zeit die Shopperbedürfnisse ein?

Die Shopperbedürfnisse nach Belohnung und Erfrischung bestehen weiterhin – das ist eine sehr gute Nachricht für die zukünftige Entwicklung der Impulskraft der Kassenzone. Konsumenten möchten sich nach dem Einkauf belohnen, einen „For me for now“-Moment genießen oder aber sich vor dem nächsten Stopp noch mal erfrischen, beispielsweise mit einem Kaugummi. Unabhängig vom Kassentyp, ob Laufband- oder SB-Kasse, gilt es, diese Konsummomente im Blick zu behalten und die Bedürfnisse der Shopper zu bedienen.

Wie sieht eine zukunftsorientierte und erfolgreiche Impulsumsetzung aus?

Eine erfolgreiche Platzierung schafft es, die Impulskraft der Kassenzone auf Self-Checkouts zu übertragen. Instore-Tests zeigen, dass wir bei richtiger Umsetzung die Impulskraft der Laufbandkasse sogar übertreffen können. Es gibt einige Erfolgsfaktoren, die die Flächenproduktivität maßgeblich beeinflussen – und auf die Laufband- sowie die SB-Kasse übertragbar sind: Die Auswahl des richtigen Sortiments, eine klare Struktur und eine emotionale Präsentation – die Visibilität der Produkte ist für den Impulskauf entscheidend. Die Bedürfnisse der Shopper sollten im Mittelpunkt stehen, daher verfolgen wir einen ganzheitlichen Kategorie-Ansatz. Speziell für die SB-Kassen empfehlen wir zwei Möglichkeiten: eine platzsparende, sofort realisierbare Terminalplatzierung sowie ein individuell anpassbares, besonders umsatzeffizientes Shopperleitsystem. Die Impulsmodule präsentieren ein relevantes Angebot gut sichtbar und klar strukturiert. Der Erfolgsfaktor lautet, alle Shopper zu erreichen, bevor sie mit dem Bezahlvorgang an der Self-Scan-Kasse beschäftigt sind.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise