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Kaufentscheidungen: Einfluss der Influencer auf Rekordhoch

Beim Shoppen hört laut dem aktuellen Social-Media-Atlas 2021 jeder zweite Onliner in seinen Zwanzigern auf YouTuber und Instagrammer. Unternehmen sollten den Einfluss der Influencer nicht unterschätzen.

Von Johanna Wies | Fotos: Bildrechte: Faktenkontor

Nie zuvor übten Influencer in den Sozialen Medien einen stärkeren Einfluss auf Kaufentscheidungen aus: Innerhalb eines Jahres haben 21 Prozent der deutschen Internet-Nutzer ab 16 Jahren mindestens einmal ein Produkt gekauft, weil es von einem YouTuber beworben wurde. 18 Prozent hörten bei der Auswahl von Anschaffungen und Dienstleistungen nach eigenen Angaben auf den Rat von Instagrammern.

Auch Blogger und andere Social-Media-Promis verleiten kräftig und mehr denn je zum Geldausgeben. Das zeigt der aktuelle Social-Media-Atlas 2021 der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna, für den 3.500 Internet-Nutzer repräsentativ befragt wurden.

Einfluss der Influencer auf Twens am stärksten

Den größten Einfluss haben Social-Media-Influencer auf die Kaufentscheidungen von Twens: 52 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 20 und 29 Jahren folgten bei Anschaffungen bereits Empfehlungen von YouTubern. Instagrammer liegen in dieser Altergruppe mit 50 Prozent dicht auf. Blogger erzielen mit 42 Prozent genauso wie sonstige Influencer mit 44 Prozent bei Usern in ihren 20ern ebenfalls ihre höchsten Quoten.

Ab 30 geht es dann abwärts: Der Einfluss aller Arten von Social-Media-Influencern auf Kaufentscheidungen sinkt mit steigendem Alter der Nutzer. Bei Onlinern jenseits der 50 hat es bisher noch keiner von ihnen geschafft, auch nur jeden zehnten ein einziges Mal zum Erwerb eines Produktes oder Inanspruchnahme einer Dienstleistung zu bewegen.

Blogger, Instagrammer, Youtuber – ihr Einfluss legt zu

In Blogs fanden 16 Prozent der Onliner innerhalb eines Jahres mindestens eine überzeugende Kaufanregung. Auf sonstigen Kanälen aktive Influencer waren zusammen zusätzlich bei 17 Prozent der Internet-Nutzer für eine Konsumentscheidung ausschlaggebend.

Während YouTuber mehr Konsumenten beeinflussen, regen Influencer auf Instagram ihre Follower zu mehr Käufen an: Fünf Prozent der Internet-Nutzer ab 16 Jahren haben mehr als fünfmal in zwölf Monaten ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen, weil ein Instagrammer dafür geworben hat.

Influencer nicht zu unterschätzen

Viele Unternehmen würden Influencer noch unterschätzen, so Dr. Roland Heintze, Geschäftsführender Gesellschafter und Social-Media-Experte des Faktenkontors: „Wer mit seinen Produkten jüngere Zielgruppen anspricht, sollte die Rolle der Influencer bei deren Meinungsbildung nicht unterschätzen."

Er erklärt: „Wichtigste Grundregeln für Marketing und Unternehmenskommunikation sind hier: Erstens, nimm YouTuber, Blogger & Co genauso ernst wie Vertreter klassischer Medien. Zweitens: Nicht Hyperventilieren, wenn sich ein Influencer kritisch äußert. Nicht arrogant, sondern konstruktiv damit umgehen. So erarbeitet man sich als Unternehmen eine gute Reputation in seiner Zielgruppe."

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