Die Konjunkturaussichten müssen nach dem Einbruch im Vormonat auch im September Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von sechs Punkten sind die Verluste allerdings wesentlich geringer als im August, als der Indikator mehr als 35 Punkte verloren hatte. Aktuell weist er 4,4 Zähler auf und liegt damit noch über seinem langjährigen Durchschnittswert von null Punkten. Einen niedrigeren Wert hat die Konjunkturerwartung mit 4,3 Zählern zuletzt im Juli 2013 verzeichnet.
Die nach wie vor angespannte geopolitische Lage sowie die konjunkturelle Schwäche in einer Reihe von Staaten des Euroraumes werden sich nach Einschätzung der Verbraucher verstärkt auf die deutsche Wirtschaft auswirken. Und die Konjunkturentwicklung zeigt bereits erste Bremsspuren. So ist im zweiten Quartal die Wirtschaftsleistung gegenüber der Vorperiode um 0,2 Prozent zurückgegangen. Für das dritte Quartal wird ein stagnierendes oder bestenfalls minimal zunehmendes Bruttoinlandsprodukt erwartet.
Auch die Unternehmen glauben nicht mehr an ein kräftiges Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist auf den niedrigsten Wert seit knapp eineinhalb Jahren gefallen.
Im Rahmen der sinkenden Konjunkturaussichten sind auch die Einkommenserwartungen der Konsumenten im September zum zweiten Mal in Folge gesunken. Nach einem Minus von 6,7 Punkten weist der Indikator nun 43,4 Zähler auf. Damit bleibt er jedoch noch deutlich über Vorjahresniveau und stark überdurchschnittlich.
Auch die Anschaffungsneigung kann sich derzeit offenbar nicht vollständig den rückläufigen Konjunktur-und Einkommenserwartungen entziehen. Der Indikator verliert im September 6,8 Punkte und liegt nun bei 42,5 Zählern. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht aktuell ein kleines Minus zu Buche. Trotz des Rückgangs zeigen sich die Verbraucher jedoch noch immer in Konsumlaune. Die reale Einkommenssituation vieler Haushalte hat sich zuletzt spürbar verbessert. In Verbindung mit dem geringen Zinsniveau sind die Konsumenten eher geneigt zu konsumieren, als ihr Geld zu sparen.
Der Gesamtindikator prognostiziert für Oktober 2014 einen Wert von 8,3 Punkten nach 8,6 Zählern im September. Das ist der zweite Rückgang in Folge. Aber nach wie vor weist der Indikator ein hohes Niveau auf.