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Metro weist EPGC-Übernahmeangebot zurück

Nach eingehender Prüfung des am 10. Juli veröffentlichten Übernahmeangebots der Holdinggesellschaft EPGC sind Vorstand und Aufsichtsrat von Metro zu der Auffassung gelangt, dass die Offerte den Handelskonzern unterbewertet. Daher empfehlen die Gremien den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen.

Metro EPGC Übernahme
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Nach eingehender Prüfung empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat von Metro den Aktionären, das am 10. Juli 2019 veröffentlichte, unaufgeforderte freiwillige Übernahmeangebot der EP Global Commerce VI GmbH (EPGC), einer Holdinggesellschaft des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský, nicht anzunehmen. Beide Gremien sind der Auffassung, dass die Angebotspreise von 16,00 Euro je Stammaktie und 13,80 Euro je Vorzugsaktie den Konzern im Hinblick auf seine Ertragskraft und Wertperspektive erheblich unterbewerten. Neben den in der Begründeten Stellungnahme näher beschriebenen Gründen sind Vorstand und Aufsichtsrat der Auffassung, dass die Angebotspreise für Stammaktien und Vorzugsaktien den fundamentalen Wert von Metro auf Basis der Wachstums- und Profitabilitätspotenziale nicht widerspiegeln. Zudem könnte eine Übernahme durch EPGC die operative Flexibilität und strategische Handlungsfähigkeit von Metro aufgrund der hohen Fremdkapitalfinanzierung einschränken, heißt es.

Metro-Vorstandsvorsitzender Olaf Koch: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Unternehmensstrategie nachhaltiges und profitables Wachstum für die Zukunft von Metro schafft. Wir haben seit 2012 umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die unser Unternehmen transformiert haben und vollumfänglich auf den Großhandel fokussieren werden. Metro ist in einem sich ändernden Marktumfeld gut positioniert, eine führende Rolle im HoReCa- und Trader-Sektor zu spielen. Das nachhaltige flächenbereinigte Wachstum hat sich in den vergangenen Quartalen aufgrund der gestiegenen Relevanz für unsere Kunden dynamisiert. Unser am 23. Juli veröffentlichtes flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 2,3 Prozent in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 ist ein weiterer Beleg hierfür.

Wir sind gegenüber Änderungen im Aktionärskreis aufgeschlossen. Unabhängig davon ist Metro jedoch aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat bereits heute in der Lage, auf das sich dynamisch entwickelnde Marktumfeld zu reagieren. Wir halten den von EPGC offerierten Preis für nicht angemessen, weil er Metro erheblich unterbewertet, und empfehlen unseren Aktionären auch nach Prüfung der weiteren Konditionen, das Angebot nicht anzunehmen.“

Metro-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Steinemann: „Metro verfügt über einen strategischen Plan, der vom Aufsichtsrat unterstützt wird und der Metro als ein international führendes Großhandelsunternehmen und Lebensmittelspezialisten positioniert. Der gebotene Preis ist auch aus Sicht des Aufsichtsrats nicht angemessen, weil er Metro erheblich unterbewertet. Zudem ist mehr Klarheit hinsichtlich der geplanten künftigen Strategie von EPGC und hinsichtlich der Auswirkungen der Akquisitionsfinanzierung auf die Handlungsfähigkeit des Unternehmens erforderlich.“

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