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Migros kauft Tegut

Das Schweizer Handelsunternehmen Migros Zürich übernimmt das komplette Handelsgeschäft der Tegut Gutberlet Stiftung. Das gab das Unternehmen in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz heute bekannt.

Dem Vernehmen nach soll Tegut eine eigenständige Gruppe mit Sitz in Fulda bleiben. Auch die Einkaufskooperation mit der Markant sei von dem Wechsel nicht betroffen. Der erste große Zukauf eines ausländischen Handelsunternehmens nach Deutschland wird von Experten mit Spannung verfolgt. Die Branche geht davon aus, dass Migros den Aktionsradius der Hessen sukzessive in sein eigenes Filialnetz einverleiben wird.

Zur Verfügung stehen Migros Zürich derzeit rund 290 Filialen. Thomas Gutberlet, heutiger Tegut-Vorstandsvorsitzender, soll die Geschäfte des Unternehmens weiter leiten, heißt es. Das finanzstarke schweizer Handelsunternehmen sieht in der neuen Partnerschaft ein langfristiges Engagement und teilt mit, einen zweistelligen Millionenbetrag in die Aufwertung und Ausweitung des Tegut- Filialnetzes investieren. Wolfgang Gutberlet und Thomas Gutberlet (Foto): „Mit der Migros haben wir nicht nur einen leistungsfähigen Partner gefunden, sondern auch einen, der eine Kultur pflegt, die den Bemühungen von Tegut entspricht. Dank der Kraft und Unterstützung dieses großen Unternehmens wird Tegut seinen Wirkungsraum erweitern können.“

Die weiteren Betriebe, insbesondere die Produktionsbetriebe sowie die landwirtschaftlichen Betriebe, verbleiben bei Tegut. Die Zusammenarbeit mit den Produktionsbetrieben und Lieferanten soll auch nach der Übernahme bestehen bleiben.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes sowie der kartellrechtlichen Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden. Die endgültige Entscheidung soll im Januar 2013 fallen.

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