Artikel

Nestlé-Studie dokumentiert starke Veränderung der Essgewohnheiten der Deutschen

Die Nestlé-Studie wird nun seit zehn Jahren veröffentlicht. Die Analyse zeigt: In der vergangenen Dekade haben sich die Essgewohnheiten der Deutschen gravierend verändert. Und die soziale Schere spiegelt sich auch im Ernährungsverhalten wider.

"Nestlé" "Nestlé-Studie" "Allensbach" "ernährung" "boersch"
Nestlé-Chef Marc Boersch mit veganem Burger bei der Vorstellung der Nestlé-Studie.
zur Bilderstrecke, 3 Bilder
Von Marcelo Crescenti | Fotos: Nestlé

Die Nestlé-Studie wird im Auftrag des Nahrungsmittelkonzerns bereits seit zehn Jahren vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. <link https: www.nestle.de ernaehrungsstudie studie>Die diesjährige Studie wurde in Frankfurt am Main vorgestellt, zugleich wurde eine Bilanz der letzten Dekade gezogen. Das Fazit: Die Ernährungsgewohnheiten verändern sich rapide. Eine warme Mahlzeit am Tag ist beispielsweise für immer weniger Menschen in Deutschland die Regel.

Die Studienvorstellung stand unter dem Motto. „So geteilt is(st) Deutschland“. Damit sind nicht nur die Essensgewohnheiten von Männer und Frauen gemeint, sondern auch, dass vor allem zwischen den sozialen Schichten die Schere beim Essen zunehmend auseinander geht.  So ist in schwächeren sozialen Schichten der Anteil der Konsumenten gesunken, für die eine gute Ernährung eine große beziehungsweise sehr große Rolle spielt. In den mittleren und oberen Gesellschaftsschichten ist dieser Anteil dagegen gewachsen.

„Ernährung wird immer mehr an die individuellen Bedürfnisse und Lebenssituationen angepasst. Dadurch lösen sich feste Gewohnheiten auf“, sagte Professor Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach. Als Ursachen nannte Köcher den zunehmenden Zeitmangel durch die steigende Erwerbsquote, die Entstrukturierung der Tagesabläufe und die Individualisierung der Gesellschaft.

Überraschendes Ergebnis für den LEH: Laut der Studie sinkt die Zahl der Konsumenten, die beim Lebensmitteleinkauf auf besonders günstige Preise achten. Dieser Anteil betrug 2009 noch 57 Prozent, 2018 waren es lediglich 45 Prozent.

Weitere Ergebnisse: Nur noch 52 Prozent der Deutschen kochen jeden Tag. Frauen achten viel mehr auf gesunde Lebensmittel als Männer. Zudem prägen die Kinder immer mehr die Ernährungsgewohnheiten ihrer Eltern - früher war es noch umgekehrt.

Befragt wurden für die Studie 1.636 Bundesbürger zwischen 14 und 84 Jahren, deren Aussagen mit den Ergebnissen der ersten Nestlé Studie aus dem Jahr 2009 verglichen wurden.

"Nestlé" "Nestlé-Studie" "Allensbach" "ernährung" "boersch"
Renate Köcher und Nestlé-Chef Marc Boersch bei der Vorstellung der Nestlé-Studie.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise