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Nestlé-Studie: Konsumenten wünschen sich Klimalabel für Lebensmittel

Bringen Konsumenten Klimaschutz und Ernährung in Zusammenhang? Eine aktuelle Studie von Nestlé zeigt, es gibt Informationsbedarf, die Mehrheit wünscht sich klare Orientierung. Weitere Ergebnisse im Überblick.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Nestlé Deutschland AG

Vier von fünf Verbrauchern fordern schnelle und umfassende Maßnahmen, wenn es um den Klimaschutz geht, lautet ein Fazit der neuen Nestlé-Ernährungsstudie "So klimafreundlich is(s)t Deutschland". Aus der Befragung sollte vor allem hervorgehen, inwieweit Konsumenten Klimaschutz mit ihrer Ernährung in Verbindung bringen. Einige Kernergebnisse im Überblick:

Klimalabel für Lebensmittel
Der wesentliche Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Ernährung ist vielen Menschen noch nicht hinreichend klar. Und auch bei der praktischen Umsetzung einer klimafreundlicheren Ernährung gibt es Informationslücken und den Wunsch nach Orientierung. In diesem Kontext sprechen sich auch drei Viertel der Befragten für ein Klimalabel bei Lebensmitteln aus.

Klimafreundliche Produkte dürfen mehr kosten
Grundsätzlich bekundet die Mehrheit der Bevölkerung (56 Prozent) große oder sogar sehr große Bereitschaft, ihre Ernährung für den Klimaschutz umzustellen. Rund drei Viertel sind bereit, für klimafreundliche Produkte mehr zu bezahlen, darunter würden auch 17 Prozent deutlich mehr bezahlen.

Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte?
Besonders gering ist die Umstellungsbereitschaft, wenn es um den Verzicht auf Fleisch oder tierische Produkte wie Milch oder Käse geht: Für 47 Prozent der Bevölkerung kommt es nicht in Frage, nur wenig tierische Produkte wie Milch oder Käse zu verzehren, weiteren 16 Prozent würde das sehr schwerfallen. 38 Prozent schließen einen weitgehenden Verzicht auf Fleisch aus, weiteren 14 Prozent würde dies schwerfallen. Gleichzeitig ist die Offenheit für pflanzliche Fleischersatzprodukte in der Bevölkerung insgesamt groß. Rund die Hälfte hat solche Produkte schon gegessen.

Regional oder saisonal - was ist klimafreundliche Ernährung?
Spontan gehören für 41 Prozent der Menschen in Deutschland regionale Produkte zu einer klimafreundlichen Ernährung. Sie verbinden damit also vor allem die Vermeidung des Transports von Lebensmitteln. Erst mit deutlichem Abstand folgt die Einschränkung des Fleischkonsums (20 Prozent).

Eine gestützte Nachfrage mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten ergibt zum Teil deutlich abweichende Antworten und zeigt damit, dass die Vorstellungen der Bevölkerung von einer klimafreundlichen Ernährung noch wenig gefestigt sind. An erster Stelle geben knapp zwei Drittel der Befragten die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung als sehr wichtig an, gefolgt von Vermeidung von Lebensmitteln, für die zum Teil Wälder in großem Stil gerodet werden (57 Prozent) sowie regionalen (56 Prozent) und saisonalen Lebensmitteln (55 Prozent). Verzicht auf Fleisch (22 Prozent) sowie auf tierische Produkte wie Milch oder Käse (14 Prozent) rangieren am Ende der Liste.

Zur Studie: Für die Studie "So klimafreundlich is(s)t Deutschland" wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach im März 2021 2.511 Personen zwischen 14 und 84 Jahren online befragt.

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