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Oetker-Gruppe: Umsatz leicht unter Vorjahr

Aufgrund negativer Währungseffekte und des Verkaufs der Reedereiaktivitäten ist der Umsatz der Oetker-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht zurückgegangen. Auf bereinigter Basis wurde hingegen ein Plus von 4,6 Prozent ausgewiesen. Mit Ausnahme des Schifffahrt-Segments haben sich sämtliche Geschäftsbereiche positiv entwickelt.

Oetker-Gruppe
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Oetker-Gruppe

Die Oetker-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem Umsatz von 11,60 Milliarden Euro abgeschlossen, der damit um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Neben negativen Währungseffekten haben sich zudem Veränderungen im Konsolidierungskreis negativ auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt, darunter vor allem der Verkauf der Hamburg Süd-Gruppe (Reedereiaktivitäten), die 2017 nur elf Monate einbezogen war. Ohne diese Sondereffekte lag das organische Wachstum bei 4,6 Prozent. In Deutschland wurden mit 3,87 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,87 Milliarden Euro) 33,4 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet.

Im Geschäftsbereich Nahrungsmittel (Dr. Oetker, Martin Braun-Gruppe und Conditorei Coppenrath & Wiese) wuchs der Umsatz um 2,1 Prozent auf knapp 3,14 Milliarden Euro. Das Segment Bier und alkoholfreie Getränke (Radeberger) lag mit 1,91 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau, während der Bereich Sekt, Wein und Spirituosen (Henkell & Co.) um 4,2 Prozent auf 523 Millionen Euro zulegen konnte. Der Umsatz im Bereich Schifffahrt belief sich auf 5,4 Milliarden Euro (-4,0 Prozent); auf Weitere Interessen entfielen 637 Millionen Euro (+5,0 Prozent).

Wie Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, im Rahmen der Bilanzvorstellung für das Geschäftsjahr 2017 erläuterte, wird der Verkauf der Schifffahrtsaktivitäten im Jahr 2018 einerseits in etwa zu einer Halbierung des Umsatzes führen. Andererseits reduziert sich das gebundene Kapital wegen des Verkaufs zum 30. November 2017 bereits in der aktuellen Konzernbilanz um etwa 50 Prozent. Darüber hinaus verbessert sich die Liquidität und steigern sich Agilität und Flexibilität der Gruppenunternehmen. Den so geschaffenen Freiraum werde die Gruppe nutzen, um sich den sich weiter verschärfen-den Anforderungen der allgemeinen globalen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu stellen.

Diese, so Christmann, hätten in den letzten 18 Monaten die Unternehmen der Oetker-Gruppe erheblich tangiert, sowohl im Hinblick auf die Internationalisierung des Geschäftes als auch durch nicht vorhersehbare Wechselkursschwankungen und sehr volatile Rohstoffmärkte. Allein die Nahrungsmittelsparte habe Kostenerhöhungen bei Rohstoffen in Höhe von 100 Millionen Euro im Jahr 2017 hinnehmen müssen.

Die Geschäftsführung der Oetker-Gruppe: Dr. Niels Lorenz, Dr. Albert Christmann, Dr. Heino Schmidt (v.l.).

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