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Real: Einigung mit Verdi im Tarifstreit

Im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Metro-Tochter Real ist es zu einer Einigung gekommen. Wie die Metro-Gruppe verlauten ließ, sollen nun die Verdi-Mitglieder bei Real zeitnah über das Ergebnis abstimmen.

Die Einigung auf ein Zukunftspaket mit dreieinhalbjähriger Laufzeit sieht im Wesentlichen vor, dass Real die Flächentarifverträge des Einzelhandels grundsätzlich anerkennt und dass Verhandlungen zu einer neuen Entgeltstruktur für das Unternehmen ab Oktober 2016 aufgenommen werden, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Darüber hinaus haben sich beide Seiten auf deutliche kurzfristige Einsparungen bei Tariferhöhungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld verständigt. Auch die leitenden Angestellten sollen demnach einen deutlichen Beitrag bei den Einsparungen leisten. Im Gegenzug wurden umfangreiche Regelungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung verabschiedet, heißt es weiter.

Damit seien die Voraussetzungen für die geplanten Investitionen in die Modernisierung von Real in Höhe von 1 Mrd. Euro in den kommenden fünf Jahren gegeben.

Die Vereinbarung sieht laut Unternehmensinformationen vor, dass Real grundsätzlich die Flächentarifverträge des Einzelhandels anerkennt, jedoch die Tariferhöhungen für die Jahre 2015 bis 2017 zunächst nicht weitergibt. Ab 2018 sollen die Vergütung der Mitarbeiter dann stufenweise wieder auf das Flächentarifniveau zurückgeführt werden. Zudem solle das tarifliche Urlaubsgeld für die Kalenderjahre 2017 bis 2019 auf 40 Prozent reduziert, das Weihnachtsgeld für die Kalenderjahre 2016 bis 2018 ebenfalls auf 40 Prozent für 2019 auf 70 Prozent werden. Diese Maßnahmen sollen insgesamt zu signifikanten kurzfristigen Kosteneinsparungen für Real führen. Für eine mittelfristig neue Entgeltstruktur sollen die Verhandlungen im Oktober 2016 beginnen mit dem Ziel, diese im ersten Quartal 2018 zu beenden. Ebenso wurden umfangreiche Regelungen zur Standort und Beschäftigungssicherung verabschiedet.

Im Juni 2015 war Real in eine sogenannte Mitgliedschaft ohne Tarifbindung (OT) innerhalb des Handelsverbands Deutschland gewechselt und hatte Verdi umgehend Verhandlungen über einen Haustarifvertrag angeboten. Real hatte sich seinerzeit für die OT-Mitgliedschaft infolge struktureller Nachteile bei den Personalkosten entschieden, die bis zu 30 Prozent höher als die der Wettbewerber liegen.

 

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