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Resilient. Cool. Bio!

Ein Novum für die Biofach: Die Nürnberger Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel findet erstmals in einem Sommermonat statt. Die Vorschau auf die Trendthemen und aktuellen Entwicklungen in der Bio-Welt.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/natara

Auf die Bio- und Naturkosmetik-Community wartet 2022 eine Premiere: Erstmals wird sie sich auf der Biofach und Vivaness nicht im Februar, sondern vom 26. bis 29. Juli in Nürnberg treffen. Traditionell blieb allerdings im Februar die Bekanntgabe der aktuellen Marktzahlen für die Bio-Branche: 15,57 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2021 für Bio-Waren aus, ein Plus von 5,8 Prozent, gibt der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) bekannt. Treibende Kraft der Entwicklung ist der LEH.
 

Öko mit Coolness-Faktor

Die Nachfrage nach Bio-Waren ist kontinuierlich hoch; Bio-Produkte, beobachten die Konsumforscher der GfK, sind im Mainstream-Markt angekommen und werden auch 2022 Marktanteile gewinnen. Außerdem sehen die Experten die Zahl der „Glamour Green“ wachsen, eines Konsumententyps, für den Öko eine neue Coolness bedeute, ohne Verzichtsabsichten. Gekauft werden Produkte, die bewussten Lebensstil mit Lebensfreude und Status verbinden.

Danila Brunner, Director Biofach, erwartet in bestimmten Themengebieten 2022 zusätzliche Impulse. In erster Linie richtet sie den Blick auf pflanzenbasierte Produkte, aber auch zuckerreduzierte beziehungsweise zuckerfreie Produkte sowie Lebensmittel mit Zusatznutzen stehen hoch im Kurs. Die Neuheitenstände auf der Biofach werden die Innovationen zeigen, am Gemeinschaftsstand „Innovation made in Germany“ mit 32 Newcomern aus der Foodbranche kommt dem Thema Verpackung eine wichtige Rolle zu. Speziell Zero-Waste- und
Unverpackt-Konzepten, die im LEH zunehmend aufgegriffen werden, wird ein eigener Bereich auf der Messe eingeräumt.

Entscheidend für den Erfolg von Bio-Lebensmitteln und -Getränken am PoS sind aber die Menschen in den Märkten, so Michael Radau, CEO Superbiomarkt AG: „Sie müssen die Geschichten hinter den Produkten erzählen.“ Unterstützen könne dabei der Einsatz von Screens und vor allem interessante Aufbauten, die die besondere Bio-Qualität darstellen. Außerdem sind Event- und Informationsveranstaltungen ein gutes Tool, um weitere Zielgruppen zu erschließen.

Beauty-Boom: Naturkosmetik

Mitte letzten Jahres ging Aldi Süd mit einer Naturkosmetik-Eigenmarke in die Testphase, seit Ende 2021 gönnt sich auch Kaufland mit der Eigenmarke „Bevola Naturals“ ein Naturkosmetiksortiment. Verstärkt springt der Handel auf einen Zug auf, der seit geraumer Zeit sehr gut rollt.
Naturkosmetik boomt; weltweit, so ein aktueller Marktreport aus den USA, wird ein jährliches Wachstum von acht Prozent prognostiziert. Die Motivation der Verbraucher, verstärkt zu Naturkosmetik zu greifen, ist nach einem Umfrageergebnis des Naturkosmetikverbandes Natrue kaum eine andere wie die, mit der sie Bio-, regionale oder auch Clean-Label-Lebensmittel wählen: Natürliche Inhaltsstoffe, Tierschutz, Umweltverträglichkeit, Müllvermeidung, Nachhaltigkeit und Fairness im Handel ‒ all diese Themen werden unter Natürlichkeit subsumiert, die für Verbraucher oberste Priorität beim Kosmetikkauf hat.


Die 2021 beobachteten Trends werden sich weiter festigen und etablieren. Wasserfreie Produkte, vegane Kosmetik, Refill und Zero Waste sind gekommen, um zu bleiben, sind die Vivaness-Experten überzeugt. „Vor allem ‚Circular Beauty‘ erfährt in diesen Tagen einen absoluten Boom“, setzt Biofach- und Vivaness-Direktorin Danila Brunner einen weiteren Akzent. Die sogenannte Zirkuläre Kosmetik trifft den Nerv der Zeit, indem sie einen Beitrag gegen Verschwendung leisten will. Dabei kommt für Cremes und Co. vermeintlicher „Abfall“ zum Einsatz, beispielsweise werden Karotten verarbeitet, die nicht der im Verkauf verlangten Norm entsprechen, Kaffeesatz, eingesammelte Blütenblätter oder überreife Bananen.

Den vollständigen Beitrag mit weiteren Infos zur Branche lesen Sie in der Februar-Ausgabe der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel.

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