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Röstkaffee: Ganze Bohnen lassen den Markt wachsen

Neue Zubereitungsarten und die Trends aus den Kaffeehäusern dieser Welt haben die Entwicklung auf dem Röstkaffeemarkt beflügelt. Die Zubereitung von Kaffee ist geradewegs zu einer Wissenschaft geworden. Doch der Hype um die dunkle Bohne hat auch Schattenseiten.

Ganze Bohnen und Einzelportionsmixe lassen den Markt wachsen.
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Von Dominique Snjka | Fotos: Fotolia/friday909

Zwischen dem Milchkaffee und dem Cappuccino von einst und dem „Cold Brew“ und „Pour Over“ von heute liegen Welten. Die aktuellen Kaffeetrends haben deshalb mit der dunklen Brühe, die lange lieblos in weiße Plastikbecher gekippt wurde, wenig gemeinsam.

Oft sind es kleine, lokale Cafés, die besondere Experimentierfreude beweisen und die Kaffeetrends aus aller Welt in die Stadtviertel und Vorstädte holen: zum Beispiel Pink Latte, eine purpurfarbene Kreation aus Espresso, heißer Milch, Rote-Bete-Saft und Honig. Oder Maca-Kaffee, der angeblich drei bis fünf Mal mehr Koffein als die klassische Kaffeevariante enthalten soll.

Diese neue Kaffeekultur spiegelt sich auch in der Entwicklung auf dem Kaffeemarkt wider. Der zeigte sich 2017 auf einem stabil hohen Niveau. Besonders gut entwickelten sich nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes mit jeweils zweistelligen Wachstumsraten die Segmente „Ganze Bohne“ und „X in 1“(Einzelportionsmixe mit löslichem Kaffee, Milchpulver und/oder Zucker). Ganze Bohnen verzeichneten ein Absatzplus von zwölf Prozent. Der Marktanteil dieser Kategorie stieg auf 26,8 Prozent. Verwendet werden sie vor allem in Vollautomaten und Siebträgern.„Der Trend zur frischen, portionsweisen Kaffeezubereitung geht weiter“, ist Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes, überzeugt. „Verbraucher bevorzugen zunehmend ganze Bohnen, die erst kurz vor dem Brühvorgang frisch gemahlen werden, und eine unkomplizierte Zubereitung“, so Preibisch. „Vollautomaten bedienen dieses Bedürfnis ganz einfach auf Knopfdruck.“ Auch Instantkaffee wächst – in den vergangenen zehn Jahren um 13 Prozent.

Einer aktuellen Studie der Marktforscher von POSpulse zufolge bevorzugen gut 37 Prozent der Befragten Kapsel- oder Padmaschinen. Filterkaffeemaschinen nutzen 30,7 Prozent der Studienteilnehmer.30 Prozent besitzen einen Kaffeevollautomaten. Nur 1,4 Prozent der Befragten haben eine Esspressomaschine, gerade einmal 0,7 Prozent greifen auf einen Kaff eezubereiter zurück.

Wo die Branche Wachstumschancen sieht und welche Idee gerade den Markt revolutioniert, lesen Sie in der September-Ausgabe der RUNDSCHAU.

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