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Shopper-Studie: Über 70 Prozent würden fast alles online kaufen

Oliver Wyman-Studie zeigt: Die meisten Shopper würden fast alles online kaufen, wenn das Einkaufserlebnis und die (Versand-) Kosten attraktiv sind.

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Von Martina Kausch | Fotos: Oliver Wyman

Über 70 Prozent der Verbraucher sind bereit, nahezu alles online einzukaufen. Entweder machen sie dies schon regelmäßig oder würden es tun, wenn sich das Einkaufserlebnis oder das Preis-Leistungs-Verhältnis verbessert. Dies geht aus der jüngsten „Digital Shopping“-Umfrage der Strategieberatung Oliver Wyman hervor. Bei den unter 45-Jährigen liegt der Anteil sogar noch geringfügig höher. Doch selbst bei den über 60-Jährigen würden 50 bis 60 Prozent zumindestens einige Produkte online erwerben.

Dennoch entfallen auf den Onlinehandel erst 15 Prozent der Non-Food-Einkäufe in Nordamerika und Europa, bei Lebensmitteln sind es sogar erst drei Prozent. Laut Studie bremsen zwei Faktoren die größere Marktdurchdringung und ein stärkeres Wachstum des Online- bzw. Omnichannel-Handels: Schwächen beim digitalen Einkaufserlebnis und Versandkosten. Doch auch hier gibt es Fortschritte: Systeme zur Spracherkennung einerseits, aber auch Innovationen zu Augmented und Virtual Reality (AR/ VR) könnten das Online- Einkaufserlebnis fesselnder gestalten. So fördert eine VR-App, mit der sich verschiedene Stylings ausprobieren lassen, den Onlineverkauf von Make-up.

Bei einigen Punkten verfügen digitale Kundenerlebnisse sogar über das Potenzial, den stationären Handel hinter sich zu lassen. Einige Branchen könnten mit personalisierten Empfehlungen punkten, wie sie heute schon Vorreiter in der Modebranche anbieten. Deren Beratungsniveau entspricht dem in den anspruchsvollsten Boutiquen – und ist vielleicht sogar besser, da die jeweiligen Algorithmen weit mehr über Kunden wissen als selbst der erfahrenste Verkäufer. Mit zunehmender Nutzung steigt die Qualität solcher digitaler Technologien, da sie immer mehr und immer vielfältigere Datensätze verarbeiten können. Denkbar ist auch eine Lizenzierung an weitere Einzelhändler, die damit Entwicklungskosten sparen können, so Oliver Wyman.

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