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Tengelmann legt Bilanz für 2012 vor

Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat das Jahr 2012 mit einem Umsatz von 11,08 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies entspricht einer währungsbereinigten Umsatzsteigerung von 2,9 Prozent.

"Das abgelaufene Geschäftsjahr haben wir - trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen - mit einem ordentlichen Umsatzzuwachs und einem wiederum auskömmlich positiven Ergebnis abschließen können. Unsere hohe Eigenmittelquote von 37 Prozent gibt uns nachhaltig den Freiraum, unternehmerisch agieren zu können", erklärt Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter bei der Bilanzpressekonferenz in Mülheim a.d. Ruhr. Zum Bilanzstichtag (31. Dezember 2012) war die Unternehmensgruppe Tengelmann in 18 Ländern aktiv; ein Drittel des Umsatzes wurde im Ausland erwirtschaftet. Insgesamt 83.826 Mitarbeitende in 4.346 Filialen und E-Shops sowie Dienstleistungs-, Logistik- und Immobiliengesellschaften haben dazu beigetragen.

Die Supermärkte der Kaiser´s Tengelmann GmbH erwirtschafteten mit 17.089 Mitarbeitenden einen stabilen Umsatz von 2,13 Mrd. Euro. Das Standortnetz in den drei Kernregionen Berlin, München/Oberbayern und Nordrhein umfasst 512 Filialen, von denen inzwischen 300 auf das  "Schwarz-Rot-Gold"-Konzept umgestellt wurden. In den neugestalteten Märkten legt Tengelmann besonders Wert auf Einkaufsatmosphäre, Qualität, Frische und Service. Auch in diesem Jahr liegt der Fokus weiter auf der Modernisierung der bestehenden Flächen. Ziel ist es, bis Ende 2013 rund 80 Prozent der bestehenden Flächen runderneuert zu haben. Dennoch soll auch das Filialnetz weiter wachsen.

Auch in Sachen E-Commerce geht die Tengelmann Unternehmensgruppe weiter voran und baut ihr Beteiligungsportfolio weiter aus. Aktuell hat sich Tengelmann über die Unternehmenstochter Tengelmann Ventures an der Springlane AG beteiligt, einem Shopping-Portal rund um das Thema Küche. Insgesamt ist das Unternehmen derzeit an weltweit mehr als 20 Start-up-Unternehmenbeteiligt. Der Lebensmittellieferservice Bringmeister.de wurde im Geschäftsjahr 2012 in eine eigene Gesellschaft überführt und konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern (+ 8,7 Prozent).

Die aktuelle Praktiker-Insolvent kommentierte Haub mit den Worten "Der Drogensüchtige ist gestorben".  Ähnlich einem Drogensüchtigen, der seinen Konsum immer mehr steigere, habe auch Praktiker seine Rabatte immer weiter ausgebaut. Diese Strategie sei nicht aufgegangen. Eine Praktiker-Übernahme sei kein Thema, allenfalls einzelne Standorte seien von Interesse.

"Nach der positiven Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres ist mit Blick auf 2013 eher verhaltener Optimismus angebracht", so Haub. Ein Hauptgrund hierfür liegt einmal mehr im Klimawandel. "Man könnte sagen, die Umsätze bis April sind erfroren und im Mai abgesoffen!" Durch die bis in den April andauernde Kälteperiode mit Schnee und Eis wurden Saisonwaren im Gartenbereich sowie Frühjahrstextilien zum Ladenhüter. Auch die Flutkatastrophe, die im Mai/Juni über weite Teile Bayerns und Ostdeutschlands, Österreichs, Tschechiens sowie Polens hereinbrach, hatte massive Folgen für die Unternehmensgruppe: Mehr als 80 Filialen waren zeitweilig geschlossen oder wurden durch die Wassermassen beschädigt. Umsatzeinbußen gab es auch durch Märkte, die aufgrund der akuten Hochwasserlage nicht mit Ware beliefert werden konnten.

 

 

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