Es war (und ist) ein Pilotprojekt mit Stahlkraft, die kleine, personalfreie Nahkauf-Box von Rewe im oberfränkischen Pettstadt. Sieben Tage die Woche und rund um die Uhr sollten Kunden hier einkaufen können – so der ursprüngliche Plan. Doch offensichtlich stehen die örtlichen Behörden dem neuen Shoppingangebot in seiner Ursprungsform im Weg, denn wie sich nun zeigt, machen die bayerischen Ladenschlussgesetze 24/7-Ansatz einen Strich durch die Rechnung. Kurz nach der Eröffnung des Ministores muss die Nahkauf-Box nun an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Andere Supermärkte dürften aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen an diesen Tagen auch nicht öffnen, so das zuständige Amt in Bamberg. Der Argumentation, dass in der Nahkauf Box gar kein Personal im Einsatz sei, da Kunden die Ware selbst scannen und anschließend kontaktlos bezahlen, folgte das Amt damit vorläufig nicht.
Die FDP-Landtagsfraktion stellte daraufhin im bayerischen Landtag einen Antrag auf Öffnungen an Sonntagen für "digitale Kleinstsupermärkte". Die "innovativen Konzepte für die Nahversorgung im ländlichen Raum" würden dadurch beschränkt, dass Bayern "eines der strengsten Ladenschlussrechte bundesweit" habe, teilt die Fraktion mit. Die FDP-Fraktion halte die Schließung auch aus Wettbewerbsgründen - etwa mit Tankstellen - für bedenklich.