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Rewe verzichtet auf Papier-Handzettel

Rewe wird ab Mitte 2023 keine gedruckten Handzettel mehr verteilen und spart damit jährlich mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2 und 380 Millionen kWh Energie.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Michael Breuer | www.photokonzept.de

Als erster Lebensmittelhändler in Deutschland hat Rewe entschieden, künftig keine gedruckten Handzettel mehr anzubieten. Der wöchentlich erscheinende Prospekt über die Angebote in den bundesweit mehr als 3.700 Rewe-Märkten ist laut dem Unternehmen eines der ältesten Werbemedien in der Branche und wird an viele Millionen Haushalte in Deutschland verteilt. Im Sinne der Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategie wird der Druck und die Verteilung der Prospekte zum 1. Juli 2023 eingestellt, dafür die Artikelwerbung über neue und bekannte Medien erheblich ausgebaut. Die Umstellung spart nach Rewe-Angaben mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh Energie pro Jahr ein. Letzteres habe gerade vor der aktuellen Diskussion um die zukünftige Energieversorgungssicherheit in Deutschland an Bedeutung gewonnen – daher sei die Umsetzung dieser bereits getroffenen Entscheidung nun beschleunigt worden.

Beitrag zur Bewältigung von Klima- und Energiekrise

„Rewe hat in der Vergangenheit auf Basis seiner Nachhaltigkeitsstrategie immer wieder Mut bewiesen, Altes hinterfragt und nachhaltigere Alternativen konsequent eingeführt. Insofern war Rewe auch der erste Lebensmittehändler in Deutschland, der bereits 2008 alle Märkte auf Grünstrom umgestellt hat oder 2016 die Plastiktragetasche aus den Märkten verbannt hat. Nun sind wir mit Rewe erneut Branchenvorreiter, der keine Handzettel mehr druckt und verteilt. Dieser Schritt reduziert nicht nur unseren CO2-Fußabdruck massiv, er ist auch ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer Klimaziele – und gleichzeitig in Krisenzeiten ein solidarischer Beitrag, die herausfordernde Versorgungssicherheit bei Energieträgern in unserem Land für die Zukunft zu unterstützen“, so Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group.

Schritt für mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Den Angaben zufolge steht bei Rewe der traditionelle Handzettel schon länger auf dem Prüfstand. Im Rahmen eines erfolgreich verlaufenden Tests wurde entschieden, dieses energie- und CO2 intensive Medium durch verstärkte Preiskommunikation über digitale Kanäle und Anzeigen in klassischen Medien zu ersetzen. In Zukunft wird es weiterhin wöchentlich die über 200 Rewe-Sonderangebote geben, nur nicht mehr gedruckt, sondern umweltfreundlich auf digitalen Kanälen wie beispielsweise die Rewe App sowie zahlreiche Coupons und Vorteile. Kosteneinsparungen aus der Einstellung des Papier-Handzettels werden unter anderem in andere Medien für die Angebotskommunikation investiert.

Rewe lässt bis dato wöchentlich rund 25 Millionen Handzettel verteilen. Dafür wurden 2021 mehr als 73.000 Tonnen Papier produziert und bedruckt. Papierproduktion und Druck sind besonders energieintensiv und sind für 90 Prozent des CO2-Fußabdrucks von Handzetteln verantwortlich.

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