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Handzettel: Print, digital oder hybrid?

Rewe stellt sie ein, Netto testet aktuell eine reduzierte Version, WhatsApp-Versionen nehmen zu: Es geht um die Zukunft der Handzettel. Aber was wollen die Verbraucher? Eine Studie von Mafowerk klärt auf.

Rewe plant für Sommer 2023 das Aus der Handzettel, stattdessen gibt es Werbung digital aufs Handy.
Von Sibylle Menzel | Fotos: Michael Breuer | www.photokonzept.de

Als erster großer Lebensmitteleinzelhändler kündigte Rewe an, den gedruckten Handzettel bis Sommer 2023 einzustellen. Ab sofort ist bereits eine digitale Version per WhatsApp verfügbar. Kaufland ergänzt derzeit die klassischen Handzettel in Papierform ebenfalls mit einem WhatsApp-Angebot, während Netto aktuell seine 32-seitige Papierprospektwerbung auf eine Doppelseite reduziert testweise im Großraum Berlin verteilt.

Nachhaltiger, weniger kostenintensiv, schneller umsetz- und verfügbar - vieles spricht für einen digitalen Kommunikationsweg mit dem Shopper. Wie wichtig ist Print-Werbung also heute (noch) für die Marken- und Warengruppen-Kommunikation? Der Frage geht die mafowerk Trend Evaluation „Shopper Insights Handelskommunikation 2022: Digital, Print oder Hybrid?“ nach.

Welches Format löst häufiger Kaufimpulse aus?

In einer Zielgruppen-Online-Studie wurden 2.000 Shopper befragt, ihr Verwendungs- und Informationsverhalten untersucht. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Informationsbeschaffung über online zunimmt: Jeder dritte Befragte informiert sich nun mehr online als im Vorjahr. 57 Prozent der Konsumenten informieren sich bereits heute auch oder sogar ausschließlich online über Angebote von Lebensmittel- und Drogeriemärkten.

Aber: Knapp 90 Prozent nutzen offline die gedruckten Handzettel mit den aktuellen Angeboten der Geschäfte, in denen sie einkaufen. Mehr als 6 von 10 Befragten finden das Lesen von gedruckten Handzetteln bzw. Werbeprospekten interessant und praktisch.

Bei 65 Prozent der Nutzer löst ein gedruckter Handzettel/Werbeprospekt häufig oder sogar sehr häufig einen direkten Kaufimpuls zum Kauf von Produkten in dem werbenden Geschäft aus. Der klassische Print-Handzettel zeigt damit im Vergleich die größte Effizienz: Durch die App eines Handelsunternehmens wird beispielsweise nur bei 57 Prozent der Nutzer eine direkte Kaufhandlung ausgelöst. Am Ende des „Effizienz-Rankings“ steht die Website des Handelsunternehmens mit lediglich 48 Prozent.

Die Studie enthält auch eine Analyse, für welche Warengruppen und Kundengruppen Print und Digital besonders wichtig sind. Die kompletten Ergebnisse können bei mafowerk bezogen werden.

 

 

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