Der erste Eindruck vom Markt: Bunt, mit viel Holz, gut sortiert und blitzsauber. Der erste Eindruck vom Chef: Er spurtet barfuß zwischen den Regalen auf und ab, wird gegrüßt, angesprochen und plaudert zurück, gibt Tipps und fragt nach. Sein Modus: präsent bis in die Fingerspitzen.
Schon fünf Minuten bei Edeka Hertscheck in Neubiberg zu verbringen, heißt, mitten im prallen Handelsleben zu stehen. Ist das nicht in jedem Markt so? Nein, hier ist der Eindruck besonders. Das liegt am Sortiment, am Look, an den Mitarbeitern und an Robin Hertscheck selbst. Aber der Reihe nach.
Die Lage des Markts zwischen Gemeindeverwaltung und S-Bahnhof in Neubiberg im Südwesten von München ist top. Und wer glaubt, nichts einkaufen zu müssen, und vorbeigehen möchte, den macht die üppige Außendekoration neugierig. Auf einer weißen Gartenbank stehen farbenfrohe Blumentöpfe, aus einem Gummistiefel quellen Grünpflanzen. Metallschilder mit weisen Sprüchen locken Accessoirebegeisterte, und daneben liegt das, was ein Edeka-Markt normalerweise führt: Paprika, Tomaten, Zucchini, Heidelbeeren, Erdbeeren, Eisbergsalat. Doch normal ist bei diesem Markt wenig, wenigstens scheint es so.
"Es ist super wichtig, dass Kinder gesunde Ernährung lernen. Also arbeiten wir mit Schulen und Kitas."
Robin Hertscheck, Edeka-Händler
Birkenstämme überall
Innen geht der Hertscheck-Stil weiter: Holz, Pflanzen, Orientierungs- und Lebensweisheits-Schilder bestimmen den Eindruck. Mit viel Aufwand sind die Regale in der Obst- und Gemüseabteilung holzverkleidet, was aus Metall oder Kunststoff ist, wird mit einem Stück Birkenstamm zum Naturlook umgestaltet. Auch Kühlschränke mit dem standardmäßigen LEH-Sortiment bekommen so die Anmutung von Nachhaltigkeit. Unter den Gemüsetischen liegen Strohballen, ein hölzernes altes Wagenrad ist der nächste Hingucker. Zwischen den Obst- und Gemüsekörben sind verkäufliche Grünpflanzen platziert, die Palmen geben der Abteilung das exotische Flair.
Das zieht sich durch den gesamten Markt. Zwar gibt es Regale mit dem Edeka-Standardsortiment von Ananas bis Zucker. Aber eben auch jede Menge andere Produkte, die individuell präsentiert werden. Birkenstämme beispielsweise verwandeln Anfang und Ende der Sortimentsgänge in Naturtore, an denen man dann auch noch Zweitplatzierungen, flotte Sprüche, Warenkundeinfos oder besondere Angebote aufhängen kann.