Überrascht ist man auf jeden Fall bei dieser groß dimensionierten Eingangsfront in der Krefelder Buddestraße. Eindeutig spielt Nachhaltigkeit eine Rolle – der Blick fällt auf viel Holz und bodentiefe Fenster sowie einen Vorbau zum Schutz von Kundeneingang und Fassade. Doch mindestens so überraschend ist: Unmittelbar neben dem Eingang zum neuen Markt von Edekaner Markus Irkens liegt der Eingang zu einer neuen Aldi.Süd-Filiale. Die Einkaufswagen sind gegenüber platziert, die von Edeka bunter. Für Markus Irkens indes ist die Lage kein größeres Thema (s. Interview S. 20).
Auftakt nach Maß
Schlicht, transparent und modern in Schiefer-holzoptik macht die eindrucksvolle Hauptfassade mit baumstammähnlichen Säulen neugierig. Flankiert wird der Eingang von wuchtigen und echten Olivenbäumen in dekorativen Pflanztöpfen, die verraten: Hier möchte jemand gleich mit dem ersten Eindruck Atmosphäre schaffen.
Mit Liebe zum Detail
Dieser positive erste Eindruck bestätigt sich nach dem Eintreten. Blumen und Pflanzen eines Konzessionärs sorgen für Stimmung, frontal lockt Eat Happy zur Asia- und Sushi-Theke, auf der rechten Seite startet der Kundenlauf ganz traditionell mit Obst und Gemüse. Anthrazitfarbener Fliesenboden und Wände im Backsteinmauer-Look bilden zusammen mit der in dieser Abteilung tiefer gezogenen hellen Decke mit Holzbalken das Motto ab, das über den Obstkörben mit einem Begriff beschrieben ist: Marktplatz.
Sowohl was die Präsentation als auch das Sortiment und die Frische betrifft, ist diese Abteilung vorbildlich, weil übersichtlich, gut sortiert und blitzsauber. Spotbeleuchtung verbreitet die Anmutung von „natürlicher“ Licht- und Schattenverteilung und betont Dekoratives wie beispielsweise den Efeu an der Mauerwand. Diese Details machen den Markt besonders.
Marktplatz mit Gewächshaus-Look
Lose Ware und Empfindliches mit und ohne Verpackung platziert Markus Irkens mit durchdachter Farbverteilung in halbrunden Körben an einer 2,20 Meter hohen Obst- und Gemüse-Regalwand. Auch die oberen Sortimente sind gut erreichbar. Ein weiterer Hingucker: Das umgehbare Mittelregal mit Zwiebeln und Kartoffeln wird von einer Glasabdeckung im Gewächshaus-Look überwölbt – zwar nur Deko, aber schön. In der weitläufigen O&G-Abteilung ist bequemes Schlendern möglich, und trotzdem gibt es noch Platz für Warenpräsentation in Holzkisten und geschmackvolle Solo-Gemüsekörbe in verschiedener Höhe.
Tageslicht und begrüntes Dach
Nach der O&G-Abteilung führt der Kundenlauf durchs Trockensortiment. Tageslicht fällt hier durch unverstellte Fenster und lässt die hohen Räume weitläufig wirken. Bei dem auf Energieeffizienz getrimmten Gebäude besteht ein Drittel der Fassade aus Glas. Das Dach ist begrünt, auch so wird Energie gespart. Die Begrünung dämmt und wirkt temperaturausgleichend. Außerdem wurde – State of the Art – in energieeffiziente Technologien investiert, in LED-Beleuchtung, elektronische Preisauszeichnungen und eine CO2-Kühlanlage. Die aus der Kälteanlage stammende Energie wird zum Heizen wiederverwendet.