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100 Tage www.lebensmittelklarheit.de

100 Tage nach dem Start der Internet-Plattform Lebensmittelklarheit.de ziehen die Verbraucherzentralen und das Bundesverbraucherministerium (BMELV) Bilanz. Und die fällt seitens Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner positiv aus. Seit dem Start des Portals seien über 3800 Produktmeldungen eingegangen, 900 davon bereits geprüft und in Bearbeitung.

„Die überwältigende Resonanz zeigt, dass es richtig und wichtig war, dieses Portal zu fördern“, sagte Ilse Aigner in Berlin. Das Portal sei nicht nur Diskussionsplattform, sondern auch eine wichtige Informationsquelle. Am häufigsten meldeten die Verbraucher Produkte, deren Aufmachung etwas vorgaukelt, was der Inhalt nicht halten kann. Für weiteren Unmut sorgen Aussagen wie „Ohne Geschmacksverstärker“, obwohl sich Zutaten mit ähnlicher Wirkung in der Zutatenliste wiederfinden. Insgesamt 27 Hersteller haben den Verantwortlichen zufolge ihre Produkte aufgrund der Verbrauchermeldungen angepasst.

Die Lebensmittelwirtschaft hingegen sieht Nachbesserungsbedarf. Der Vorwurf: Oft seien die aufgeführten Produkte lebensmittelrechtlich korrekt gekennzeichnet und trotzdem dem Vorwurf einer Täuschung ausgesetzt. „Die befürchteten Folgen einer Benachteiligung im Wettbewerb und einer Pranger-Wirkung des Portals haben sich insoweit bestätigt“, so Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL).

Zuletzt wurde der Förderbetrag des BMELV für das Portal von 775.000 Euro für zwei Jahre auf 975.000 Euro erhöht. Die Verbraucherzentralen sollen dadurch ihre Kapazitäten verstärken um die Bearbeitung der zahlreichen Meldungen zu beschleunigen.

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