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95 Jahre RUNDSCHAU: Lieken – Freude im Alltag

Lieken baut auf die Tradition des Bäckermeisters Fritz Lieken und versorgt seit über 100 Jahren Brotliebhaber mit frischen Backwaren.

Von Maria Akhavan

Interview mit Felix Neuberger, Head of Marketing Lieken GmbH, anlässlich der Jubiläumsausgabe "POWER BRANDS" zum 95-jährigen Bestehen der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel.

Was ist das Hauptversprechen Ihrer Marke und welche Grundpfeiler werden/ sollen sich im Verständnis Ihrer Marke niemals verändern?

Lieken geht zurück auf den Bäckermeister Fritz Lieken. Der „Pionier des Vollkornbrotes“ hat Anfang des 20. Jahrhunderts sowohl unsere Firmengeschichte als auch die Backbranche in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Sein Auftrag an uns ist seit 100 Jahren unverändert und denkbar einfach: Wir möchten möglichst viele Menschen mit leckeren, frischen und natürlichen Brot- und Backwaren versorgen. So sind wir mit unseren Marken GOLDEN TOAST und LIEKEN URKORN heute die marktführende Großbäckerei in Deutschland. Wir versorgen täglich Millionen Kunden mit über 500.000 Tonnen Brot und Backwaren im Jahr. Seit 1963 ist GOLDEN TOAST der Inbegriff für Sandwichtoast. Die Marke mit der strahlenden Sonne bringt jeden Tag ein Stückchen Freude in den Alltag – positiv, warmherzig und stets mit einem Augenzwinkern. Die große Auswahl an Toast- und Sandwichbroten bietet Verbrauchern die perfekte Mischung aus Convenience, Geschmack und Qualität, die das Alltägliche in etwas Außergewöhnliches verwandelt. 

LIEKEN URKORN ist derweil ein Synonym für geschnittenes Vollkornbrot und verbindet abwechslungsreichen Genuss mit einer ausgewogenen Ernährung – es ist seit 1922 die Brand für ernährungsbewusste Verbraucher. Hier bieten wir unverfälschten Geschmack und viel Liebe zum Detail. Erfolgreich sind wir bei Lieken mit beiden Marken, weil wir immer authentisch geblieben sind. Wir bewahren die traditionelle Backkunst, gehen in unseren hochmodernen Backstuben aber zugleich mit der Zeit. Unsere Brot- und Backwaren verbinden Generationen und das ist unser Markenversprechen: Es spiegelt sowohl Tradition als auch Innovativität, unsere Expertise sowie die beständigen Werte und die Qualität wider, die wir unseren Kunden bieten. Ihr Vertrauen, das wir uns über die Jahrzehnte erarbeitet haben, ist besonders wertvoll.

Welche Zielgruppen stehen bei Ihnen besonders im Fokus?

Mit GOLDEN TOAST und dem Dauerbrenner Sandwichtoast sprechen wir eine jüngere Zielgruppe an – rund 31 Prozent der Käuferhaushalte sind Familien mit Kindern. Das Geheimnis liegt darin, dass Sandwiches in vielen verschiedenen Sorten erhältlich und äußerst vielseitig sind. Softe Toastscheiben vervollständigen sowohl jedes süße Frühstück als auch herzhafte Mahlzeiten den Tag über. Heiß und frisch getoastet ist Toastbrot verführerisch knusprig, gleichwohl hat es ungetoastet viele Fans. Mit GOLDEN TOAST – etwa mit den Pancakes – erreichen wir außerdem eine Zielgruppe, die gerne zu Snacks greift und einen unbeschwert lockeren Genuss sucht.

Vorrangig mit Vollkorn-Produkten wie dem Kraftklotz spricht LIEKEN URKORN seit über 100 Jahren Verbraucher an, die gesundheitsbewusst leben und auf die klassische Brotzeit am Abend einfach nicht verzichten möchten. Wir verwenden bei der Herstellung der Schnittbrote ausschließlich natürliche Zutaten. Mit viel Erfahrung unterstützen wir unsere Kunden dabei, unkompliziert eine ausgewogene Balance in ihren Alltag zu bringen. Jedes LIEKEN URKORN Brot, das wir backen, entsteht mit viel Kraft und Leidenschaft. So auch die Neuheiten, mit denen wir ab nächstem Jahr einmal mehr gezielt die ernährungsbewussten Verbraucher ansprechen werden: Erneut wird die LIEKEN URKORN Range wachsen, freuen Sie sich darauf!

Welche Herausforderungen/Faktoren dürften in Zukunft die größte Rolle bei der Positionierung Ihrer Marken spielen?

In den letzten Jahren kauften die Verbraucher bewusster ein, verschwendeten weniger Lebensmittel und griffen vorzugsweise bei preiswerter Ware oder Promos zu. Dadurch ging unser Markengeschäft in der Tonnage zurück, was auch die Entwicklung auf dem Gesamtmarkt widerspiegelt. Um den Fokus zurück auf unsere beiden Premium-Marken zu lenken und Verbraucher von der Einzigartigkeit unserer Angebote in diesem Bereich zu überzeugen, setzen wir auf die Innovativität, die uns schon immer auszeichnet. Wir entwickeln kontinuierlich Neuheiten, die Konsumentenwünsche und Trends erfüllen und überraschen. Aber wir bieten nicht nur eine große Produktvielfalt innerhalb der Marken, sondern konzentrieren uns auf den Mehrwert und damit auf die Unterscheidbarkeit der Produkte, um uns eindeutig zu positionieren. Das beste Beispiel dafür ist das GOLDEN TOAST Soft Zimty, das im Oktober in limitierter Auflage in den Handel kommt.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Gefahren/ Herausforderungen für Ihre Branche bzw. die Lebensmittelindustrie insgesamt?

Die Challenges für unsere Branche sind vielfältig und globaler Natur. Eine Herausforderung ist beispielsweise die Verfügbarkeit von Rohstoffen. Bei Getreide hängen die Ernteerträge besonders stark von klimatischen Faktoren ab – hier ist der Klimawandel für uns deutlich spürbar, der sich auf die Preise und Verfügbarkeit von Waren auswirkt, die für die Produktion von Brot grundlegend sind. Weiterhin muss die Backbranche, die per se äußerst energieintensiv ist, daran arbeiten, nachhaltiger zu werden. Damit meine ich zum einen eine Versorgung unserer Öfen ohne fossile Energieträger, zum anderen geht es mir hier um den Einsatz nachhaltigerer Anbaumethoden und um umweltfreundlichere Verpackungsmaterialien. Ebenso sehe ich im Zuge des demographischen Wandels und ganz allgemein in der Alterung der Gesellschaft eine große Aufgabe, was in den kommenden Jahren die Verfügbarkeit von Arbeitskräften betrifft. Und nicht zuletzt wird uns die gestiegene Preissensibilität der Verbraucher zukünftig weiter begleiten, auch wenn wir hier aktuell eine vorsichtige Entspannung spüren.

Wie bewerten Sie die aktuelle Entwicklung des LEH und was wünschen Sie sich verstärkt vom Handel?

Bei den Herstellermarken hat die Preissensibilität der Verbraucher in den letzten Jahren eine recht hohe Promotion-Intensität bewirkt. Das machte es relevanter für Produzenten wie uns, uns hinsichtlich der Marketingmaßnahmen noch enger mit den jeweiligen Handelsketten abzustimmen. Grundsätzlich wünsche ich mir in Zukunft noch deutlich besser abgestimmte Strategien zwischen Handel und Hersteller – vor allem hinsichtlich des Aufbaus der Sortimente. Denn ein Kunde sieht viele ähnliche Produkte im Regal. Wenn der Mehrwert dann nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, greift er zum preiswerteren Artikel. Gemeinsam mit dem Handel ist es darum unsere Aufgabe, Verbrauchern Vielfalt zu bieten – ebenso müssen wir darauf achten, dass die Handels- von den Herstellermarken abgegrenzt sind und es eine klare Unterscheidbarkeit gibt. Nichtsdestotrotz hat die GOLDEN TOAST Kampagne diesen Sommer gezeigt, dass wir gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel Markenerlebnisse erschaffen und einen Mehrwert für Händler und Endverbraucher erzielen können.

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