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Aldi, Rewe, Tierschutzbund: Frischfleisch der Haltungsform 3 und 4 kommt

Nachdem Aldi angekündigt hat, bis 2030 sein Frischfleisch-Sortiment auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen 3 und 4 umzustellen, weist Rewe darauf hin, seit 2019 bei sämtlichem Eigenmarken-Geflügelfrischfleisch nur noch Haltungsformstufe 2 und höher anzubieten. Der Tierschutzbund begrüsst die Entwicklung.

Von Martina Kausch | Fotos: Pixabay

Das Thema Tierwohl nimmt im LEH immer mehr Fahrt auf:  Aldi  hat angekündigt, sein Frischfleisch-Sortiment bis 2030 konsequent auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen 3 und 4 umzustellen, Rewe weist auf die eigenen Leistungen in diesem Bereich hin. Tierschutz-Präsident Thorsten Schröder nimmt die Aldi-Strategie positiv auf.

"Wir geben heute ein großes Versprechen ab", sagt Erik Döbele, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd zusammen mit seinem Kollegen Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management bei Aldi Nord. Gemeinsam wollen sie laut Mitteilung "das Tierwohl bei Aldi in einem nie dagewesenen Schritt zu verbessern".  2020 soll15 Prozent des Frischfleisch-Umsatzes (bezogen auf Aldi Nord und Süd aus Deutschland)  aus den Haltungsformen 3 und 4 kommen, bis 2025 auf Haltungsform 1 vollständig verzichtet werden. Bis 2026 sollen 33 Prozent aus den Haltungsformen 3 und 4 kommen, bis 2030 will Aldi bei diesen Tierarten vollständig auf Frischfleisch der Haltungsformen 3 und 4 umgestellt haben.

"Wir freuen uns, dass in der Branche ein Weg, den wir seit 10 Jahren eingeschlagen haben, immer mehr Unterstützung findet" kommentiert Hans-Jürgen Moog, Bereichsvorstand Einkauf der Rewe Group, die Veröffentlichung der Aldi-Strategie. Die Rewe Group habe bereits 2019 sämtliches Eigenmarken-Geflügelfrischfleisch auf Haltungsformstufe 2 und höher umgestellt, Schweinefleisch werde ab Juli folgen. Bis Ende 2030 strebten Rewe und Penny an, im gesamten Eigenmarken-Frischfleischsortiment (Schwein, Rind und Geflügel) ausschließlich Haltungsformstufe 3 und 4 anzubieten.

Tierschutz-Präsident Thorsten Schröder kommentiert die Entwicklung: „Wir begrüßen ausdrücklich den Schritt, den Aldi Süd und Nord angekündigt haben. Aus unserer Sicht ist die derzeit geltende gesetzliche Grundlage zur Haltung von Tieren in der Landwirtschaft nicht ausreichend, um den Tierschutz in den Ställen sicherzustellen." Daher sei es nur konsequent, auf Fleisch aus konventioneller Haltung mit der Haltungsstufe 1 zu verzichten, direkt die nächste Stufe zu überspringen und das Sortiment an Frischfleisch auf die Stufen 3 und 4 umzustellen. Das gebe auch den Landwirten Planungssicherheit, so Schröder.

 

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