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Auch Tegut will Real-Märkte übernehmen

Tegut hat beim Bundeskartellamt ein Prüfverfahren angemeldet, um sieben Real-Stand­orte von der Metro übernehmen zu können. Metro und der Hamburger Immobilienentwickler Redos haben sich aber zu einer Gesamtlösung für alle Märkte und Mitarbeiter verpflichtet.

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Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

Laut Bundeskartellamt hat Tegut Mitte November ein Prüfverfahren beantragt, um sieben Real-Standorte übernehmen zu können.

Hintergrund ist, dass Metro Real verkaufen möchte und zusammen mit Redos Käufer sucht. Das Geschäftsmodell des Hamburger Unternehmens besteht darin, großflächige Einzelhandelsimmobilien in Deutschland anzukaufen und Anlegern Zugang zu Investments zu ermöglichen. Laut Redos-Pressesprecher Jürgen Herres wird Redos die Real-Märkte bzw. deren operatives Geschäft erwerben, wenn für alle 277 Standorte und deren Mitarbeiter eine tragfähige Lösung gefunden wird. Metro als langjähriger Eigentümer von Real würde dann einerseits zusammen mit Redos Märkte weiter unter dem Namen "Real" betreiben, andererseits Real-Standorte verkaufen. Rund 30 bis 40 Standorte sind bereits  seit längerem zur Schließung vorgesehen.

Edeka hatte beim Bundeskartellamt Ende Oktober 2019 einen Prüfantrag für die Übernahme von 87 Märkten gestellt, auch Kaufland bemüht sich zusammen mit dem Immobilienentwickler X+Bricks um Standorte. Klaus Gehrig, Chef der Schwarz-Gruppe, hatte im Februar von rund 100 Märkten gesprochen, die Kaufland übernehmen könnte.

Der Verkaufsprozess von Real durch den Metro-Konzern war im September 2018 angestoßen worden und sollte ursprünglich Mitte 2019 abgeschlossen sein. Eine Sprecherin der Metro wird im gestrigen "Handelsblatt" mit der Aussage zitiert, die Verhandlungen mit Redos würden „mit Hochdruck fortgeführt, um diese möglichst in den kommenden Wochen abzuschließen“.

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