Artikel

Real-Verkauf: EU genehmigt Übernahme, Mitarbeiter zittern

Nachdem die Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission den Verkauf von Real durch die Metro an den Investor SCP genehmigt hat, bangen viele Mitarbeiter in den Märkten um ihre Jobs. Nach bisherigen Mitteilungen sollen als erstes sieben Standorte geschlossen werden, 650 Mitarbeiter sind betroffen.

zur Bilderstrecke, 3 Bilder
Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

Der Verkauf der Warenhauskette Real an die SCP-Group hat für die ersten 650 Mitarbeiter Folgen. Bis spätestens Mitte 2021 sollen nach übereinstimmenden Pressemeldungen sieben Real-Märkte geschlossen werden, und zwar in Bamberg, Deggendorf, Augsburg, Papenburg, Rheine, Bad Sobernheim und in Wildau bei Berlin.

„Das ist ein bitterer Tag für die Beschäftigten bei Real und es sind wohl leider nicht die letzten schlechten Nachrichten nach diesem desaströs geführten Verkaufsprozess“, kommentiert Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schließungen von sieben Real-Filialen. Nutzenberger forderte: „Wir erwarten, dass die Beschäftigten der Schließfilialen alle nötige Unterstützung bekommen. Für die Beschäftigten und ihre Familien sind die heutigen Nachrichten niederschmetternd.“

Die Gewerkschafterin forderte von SCP, die Zahl der Schließfilialen klein zu halten. Außerdem solle der Übergang bei Real tarifvertraglich mit ver.di gestaltet werden. "Die Beschäftigten bei Real brauchen die Rückkehr in die volle Tarifbindung, sie brauchen Sicherheit für ihre Arbeitsplätze und existenzsichernde Einkommen. Dafür muss sich endlich auch vehementer die Politik, etwa das Bundeswirtschaftsministerium, einsetzen. Es wäre ein Armutszeugnis, wenn die Arbeitsplätze der vor allem weiblichen Beschäftigten im Einzelhandel mal wieder so viel weniger zählen als Arbeitsplätze in der Industrie“, so Nutzenberger.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise