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Manuel Rams, Mayka: Der Brezel-Bäcker

Mit Salzbrezeln und Sticks nach Schwarzwälder Backtradition versorgt Mayka Knabberfans in ganz Deutschland. Priorität hat für Inhaber Manuel Rams der Ausbau der Produktionskapazitäten, denn die Nachfrage ist groß.

Manuel Rams startete bei Mayka am 1. August 2014 als Assistent der Geschäftsführung. 2017 stieg er in die Geschäftsführung auf und übernahm bis Ende 2021 sämtliche Firmenanteile.
Von Mirko Jeschke | Fotos: Johannes Kirchherr

Wer mit Manuel Rams ins Gespräch kommt, bemerkt sofort: der Alleingeschäftsführer des Traditionsunternehmens Mayka mit Sitz im baden-württembergischen Schliengen ist eine echte Frohnatur. Und: Er scheut keineswegs das Risiko. Den Beweis trat der zweifache Familienvater mit dem Erwerb sämtlicher Firmenanteile im Alter von gerade einmal 37 Jahren an. „2014 habe ich als Assistent der Geschäftsführung bei Mayka angefangen, drei Jahre später bin ich in die Geschäftsführung aufgestiegen. Ende 2020 habe ich zunächst 75 Prozent der Anteile von den Gründern Norbert Michel und Willi Mayer übernommen, Ende 2021 die restlichen 25 Prozent“, erzählt der gebürtige Freiburger von seinem rasanten Aufstieg.

Jede Menge Potenzial

Dass es den gelernten Bürokaufmann einmal in die Lebensmittelindustrie ziehen würde, hat ihn selbst überrascht. Bei Mayka erkannte Rams, der sich zwischenzeitlich zum Wirtschaftsfachwirt weiterbilden ließ, indes relativ schnell, dass im Unternehmen bzw. in der Marke noch viel ungenutztes Potenzial steckt. „Wir beschäftigen heute rund 40 Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb und konnten unseren Umsatz seit 2014 um circa 125 Prozent steigern, indem wir sukzessive die Produktionskapazitäten ausgebaut haben.“ Die verfügbaren Flächen am Firmensitz sind allerdings längst erschöpft, weshalb Rams die Planungen für einen Neubau intensiv vorantreibt. Aktuell verfügt Mayka über sechs Backstraßen, zwei davon laufen auf Strom – ein Ergebnis der Energiekrise und laut Rams eine „Wette auf die Zukunft“. Zwar sei Strom derzeit noch extrem teuer, perspektivisch geht der 40-jährige Firmeninhaber dennoch von stark steigenden Gaspreisen aus.

Einzigartige Rezeptur

Keine Sorgen macht sich Manuel Rams dagegen um sein bestehendes Sortiment an Salzbrezeln und Sticks. Er verweist dabei auf besondere Alleinstellungsmerkmale. „Unsere Rezeptur enthält keine Hefe, der Teig muss deshalb nicht gehen und kann direkt verarbeitet werden. Zudem sind vor allem unsere Sticks deutlich dünner als die des Wettbewerbs und haben damit besonders viel Kruste im Verhältnis zum Teig. Die gelaugte Kruste ist geschmacksprägend und sorgt für den einzigartigen Geschmack.“ Zu den Top-Sellern zählen der klassische 200-Gramm-Beutel Sticks, die Mixdose aus Mini-Brezeln und Sticks sowie die kleine Runddose mit Sticks. Vier von zehn Produkten tragen sogar das Bioland-Siegel, mit dem Mayka bereits 1989 sein Bio-Sortiment begründet und aufgewertet hat.

Weitere Listungen geplant

Mit Blick auf die Distribution sieht Rams – in seiner Freizeit passionierter Läufer – noch deutlich Luft nach oben. „Unsere Produkte sind aktuell vor allem bei Rewe und Kaufland national gelistet, bei Edeka allerdings nur in drei von sieben Regionen vertreten. Hier wollen wir die Distribution in Zukunft deutlich ausbauen.“ Darauf, dass mit der Listung bei Kaufland, trotz heftigen Gegenwinds von Altgesellschafter Michel, eine zweite nationale Listung gelang, ist der Firmenchef besonders stolz. Herausforderungen begegnet er genauso, wie er es auch in der eigenen Familie tun würde. „Wir sprechen die Probleme immer direkt an und räumen sie aus der Welt.“ Am meisten Spaß macht es Rams übrigens, wenn er mit seinem Verkaufsleiter auf Tour geht. Mehr Nähe zum Kunden geht nicht!

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