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Beim Nachwuchs heißt es Zukunft sichern!

Jens Kettler ist Geschäftsführer der Edeka Juniorengruppe. Wie kaum jemand sonst kennt er die Themen, die Nachwuchskräfte von heute beschäftigen, und weiß, wie man diese gewinnt und an sich bindet.

Jens Kettler, Geschäftsführer, Edeka Juniorengruppe
"Entscheidend ist es, die richtigen Botschaften an die richtigen Zielgruppen in den passenden Kanälen zu setzen." Jens Kettler, Geschäftsführer, Edeka Juniorengruppe. Foto: PR/EDEKA
Von Alexander Thürer | Fotos: PR / Edeka

Das Thema Nachwuchskräftemangel beschäftigt viele Branchen, und auch der Handel kann ein Lied davon singen. Doch es gibt Wege, diesem Problem erfolgreich zu begegnen und die Entscheider von morgen nicht nur zu finden, sondern auch an sich zu binden. Jens Kettler, Geschäftsbereichsleiter Bildungswesen der Edeka Zentrale und Geschäftsführer der Edeka Junioren-gruppe e. V., verrät, wie das gehen kann. 

Aktuelle Studien zeigen, dass mit der sogenannten Generation Z momentan junge Menschen den Arbeitsmarkt betreten, die ganz andere Werte und Erwartungen haben als ihre Vorgänger. Was hat sich aus Ihrer Erfahrung heraus geändert?
Für die Generation Z hat Selbstverwirklichung einen hohen Stellenwert. Die jungen Leute legen hohen Wert auf Aufgaben, die zu ihrer Persönlichkeit passen. Außerdem sind sie „Digital Natives“ und legen Wert auf eine moderne und mobile Arbeitswelt. Im Edeka-Verbund sind wir dafür gut aufgestellt. Wir bieten viele Möglichkeiten, individuelle Karrierepfade zu beschreiten. Und mit dem von uns entwickelten AzubiGuide lässt sich die Ausbildung komplett digital abbilden. Bei aller Modernität ist aber auch das Sicherheitsbedürfnis gestiegen. Das Interesse an systemrelevanten Berufen ist auch in dieser Altersgruppe groß.

Inwieweit hat sich die Art des Recruitments im Vergleich zur Vergangenheit verändert bzw. was musste sich verändern? 
Für die junge Generation ist es wichtig, von Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten im Ausbildungsbetrieb ernst genommen zu werden. Ganz weit vorne stehen ein gutes Betriebsklima, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und der Spaß am Beruf. Nicht nur die Themen der Kommunikation haben sich verändert, sondern auch die Kanäle: Gerade die digitale Kommunikation spielt eine immer größere Rolle. 
 
Digitale Affinität zu beweisen ist also ein wichtiger Faktor. Aber hat man heutzutage nur noch eine Chance, wenn man potenzielle Azubis via Social Media oder Messenger wie WhatsApp anspricht und sie sich sogar über diese Kanäle bewerben lässt? Findet man so die Azubis, die man sucht?
Entscheidend ist es, die richtigen Botschaften an die richtigen Zielgruppen in den passenden Kanälen zu setzen. Dazu gehören die Social- Media-Kanäle, aber natürlich auch andere Kontaktpunkte zwischen Schülerinnen und Schülern und Unternehmen. So hat auch die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit noch eine große Bedeutung.
 
Bereits der Vorgänger-Generation Y wurde eine fehlende emotionale Bindung zum Unternehmen nachgesagt. Diese Entwicklung setzt sich laut diverser Studien fort und verstärkt sich sogar. Umso wichtiger ist es, Motivation anderweitig zu schaffen. Die Frage ist nur: Wie muss ein Handelsunternehmen sich heute präsentieren, um bei jungen Leuten als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden?
Ganz wichtig: Offen und modern kommunizieren. Flache Hierarchien und das Einbinden von Auszubildenden in Entscheidungen fördern dies. Für herausragende Leistungen sollte es besondere Anerkennung geben, nicht nur monetär. Ebenso wichtig ist Vertrauen: Wer gegenüber seinen Auszubildenden Sicherheit ausstrahlt, Entscheidungen transparent und somit nachvollziehbar macht, kann sein Team noch besser an sich binden. 

Was tut man im Edeka-Verbund konkret, um junge Leute für das Unternehmen zu gewinnen – und vor allem auch zu halten?
Wir bieten individuelle Karrierepfade für jede Persönlichkeit, genauso wie vielfältige Aufstiegsprogramme und damit beste Perspektiven. Zudem ist Edeka eine Marke, mit der sich viele identifizieren können und die für Qualität auf allen Ebenen steht. Und ganz klar: Wir bieten Karrieren in einer krisen-
sicheren Branche – das haben wir 2021 einmal mehr bewiesen. 

Inwieweit können Qualifizierungsprogramme und Nachwuchswettbewerbe wie fitfortrade ein Karriere-Booster sein?
Auszubildende werden durch die Teilnahme an Wettbewerben natürlich stark motiviert. Und wenn sie dabei für ihren Ausbildungsbetrieb antreten, stärkt das zusätzlich die Bindung. Neben Grips&Co gibt es weitere Wettbewerbe und Möglichkeiten, sich mit anderen zu messen: Der MegaAzubi oder das Frischevideo des Jahres für unsere Frischespezialisten sind gute Beispiele. Auch bei der Quiz-App WizzUp treten Azubis spielerisch gegeneinander an. ☐

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