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Bio-Verordnung der EU: Neuerungen treten in Kraft

Ab 15. Oktober 2025 treten Neuerungen der EU-Bio-Verordnung in Kraft. Unter anderem wird die strengere Rückverfolgbarkeit Pflicht. Fairtrade Deutschland befürchtet Lieferengpässe und schwere Folgen vor allem für Kleinbauern in Entwicklungsländern.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Fairtrade Deutschland e.V.

Am 15. Oktober treten die Neuerungen der EU-Bio-Verordnung von 2022 in Kraft. Landwirte müssen unter anderem strengere Regeln bei Anbau, Verwaltung und Kontrollen einhalten, darunter wird auch eine strengere Rückverfolgbarkeit Pflicht. 

Die Umsetzung stellt viele Produzierende vor Herausforderungen - gerade Kleinbauernfamilien in Ländern des globalen Südens: "Die Umsetzung ist mit enormen Kosten verbunden. Diese können viele Kleinbauernfamilien nicht alleine tragen. Die Folge werden Ausstiege aus der Bio-Zertifizierung sein", prognostiziert Claudia Brück, Vorständin Politik und Kommunikation bei Fairtrade Deutschland.

Hinzu komme, dass die Weiterführung der EU-Bio-Zertifizierung die Kosten für viele Produzierende enorm in die Höhe treibe. Außerdem komme ein großer bürokratischer Aufwand hinzu, da sich einige Kooperativen neu strukturieren und neu zertifizieren lassen müssen. 

Lieferengpässe bei Bio-Produkten?

Vielen Betrieben in Asien, Afrika und Lateinamerika drohe damit der Ausschluss aus der Bio-Zertifizierung. Die Folgen könnten auch für Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar werden. Für Bananen, Kaffee und Kakao sind Lieferengpässe wahrscheinlich. "Wir beobachten eine gewisse Unruhe am Markt. Viele Unternehmen befürchten, dass sie ab Oktober nicht mehr die Mengen importieren können, die sie benötigen. Um vorzusorgen haben einige in den vergangenen Monaten größere Warenmengen bestellt als üblich", so Brück. 

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