Vor fünf Jahren hatte Björn Wurth, Einkaufsleiter für Wein und Spirituosen bei Rewe Rahmati, seine Bioweine noch als eigenständigen Sortimentsblock platziert. Da die Nachfrage immer größer wurde, hat der Markt in Köln die Biowein-Blöcke aufgelöst, im restlichen Sortiment verteilt und sie gesondert gekennzeichnet. „Biowein ist auf jeden Fall ein Trend“, sagt der Weinexperte. Mittlerweile sind 80 Prozent der deutschen Weine in seiner Filiale bio.
In den letzten zehn Jahren haben sich laut Deutschem Weininstitut (DWI) die Anbauflächen im Ökoweinbau mehr als verdreifacht. 2019 wurden in Deutschland 10.600 Hektar Weinberge ökologisch bewirtschaftet. Dies entspricht einem Anteil von gut zehn Prozent der Gesamtrebfläche und einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Elf Prozent der deutschen Haushalte haben letztes Jahr Biowein gekauft, dies belegt eine Marktanalyse auf Basis des Nielsen-Homescan-Panels.
Was macht Biowein aus?
„Wir beobachten eine stete Entwicklung zu mehr Bio in der Weinerzeugung“, so Marian Kopp, geschäftsführender Vorstand der Lauffener Weingärtner Genossenschaft. Das Ziel beim biologischen Weinbau ist, weniger auf Masse, sondern im Einklang mit der Natur zu arbeiten, die Weinberge so wenig wie möglich zu schädigen und keine Rückstände zu hinterlassen.
Auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel wird komplett verzichtet. „Alles, was wir an Dünger verwenden, sind organische Dünger aus Pflanzenresten, meistens Rapsreste“, erklärt Andreas Roth, Geschäftsführer vom Weingut Forsthof. In der Bioweinherstellung werden keine Zusatzstoffe hinzugefügt. Das bekannteste Siegel für Biowein ist das EU-Biosiegel, Verbandszeichen wie Bioland, Demeter oder Naturland beinhalten noch strengere ökologische Standards als das EU-Siegel.