Artikel

BMEL: Verbraucherbeteiligung zur Nährwertkennzeichnung gestartet

Die von Ministerin Julia Klöckner angekündigte Verbraucherforschung zum erweiterten, vereinfachten Nährwertkennzeichen hat begonnen. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird das Ergebnis der repräsentativen Umfrage unter rund 1.600 Personen voraussichtlich Ende September vorliegen.

Julia Klöckner Nährwertkennzeichen Keyhole Nutri-Score Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft BMEL
zur Bilderstrecke, 3 Bilder
Von Mirko Jeschke | Fotos: BMEL

Die von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, angekündigte Verbraucherforschung zum erweiterten, vereinfachten Nährwertkennzeichen ist gestartet. Das Ergebnis wird voraussichtlich Ende September vorliegen und nach Angaben des BMEL maßgeblich für die politische Entscheidung des Bundesministeriums sein.

Dazu Julia Klöckner: „Eine klare Nährwertkennzeichnung, die auf den ersten Blick verständlich ist, fehlt in Deutschland bislang. Dazu gibt es europaweit unterschiedliche Systeme, alle mit Vor- und Nachteilen. Am besten wäre ein europaweit einheitliches Kennzeichnungssystem, aber davon sind wir weit entfernt. Ich möchte nicht länger warten und werde jetzt die Grundlage für die Nährwertkennzeichnung der Lebensmittel legen, die in den deutschen Regalen liegen. Um sicherzustellen, dass das künftige System tatsächlich gute Orientierung bietet, haben wir jetzt – nach einer intensiven Vorbereitungsphase – die Verbraucherforschung gestartet. In den kommenden zwei Monaten werden Konsumenten an verschiedenen Orten in Deutschland unabhängig befragt. Die Befragung führt die Info GmbH durch, sodass sichergestellt ist, dass die Ergebnisse professionell erfasst werden, repräsentativ sind und wissenschaftlichen Standards entsprechen. Das Ergebnis wird für mich maßgeblich sein. Ich werde dann einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, der dieses Nährwertkennzeichen empfiehlt. Alle Kennzeichnungssysteme, die wir jetzt in die Befragung geben, wurden zuvor von Experten unseres Max-Rubner-Instituts wissenschaftlich überprüft. In einem gemeinsamen Prozess mit Politik, Wissenschaft und Verbänden sind wir so weit wie noch nie in der Frage einer zusätzlichen, vereinfachten Kennzeichnung gekommen. Deshalb möchte ich zügig die rechtlichen Grundlagen im Herbst schaffen.“

Laut BMEL ist Verbraucherforschung EU-rechtlich die Grundvoraussetzung, um ein System durch den notwendigen Notifizierungsprozess steuern zu können. Das EU-Recht gibt zudem vor, dass ein erweitertes Nährwertkennzeichnungssystem national nicht verpflichtend für Lebensmittelunternehmen sein kann. So wie es zum Beispiel in Frankreich auch nicht der Fall ist.

Bundesministerin Klöckner hatte gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen, dem Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft und der Verbraucherzentrale Bundesverband entschieden, mit vier Modellen in die Umfrage zu gehen: Keyhole-System, Nutri-Score aus Frankreich, System der Lebensmittelwirtschaft, System des Max-Rubner-Institutes.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise