Artikel

Destatis: Niedrigster Schweinebestand seit 1990

Nach vorläufigen Zahlen von Destatis wurden Anfang Mai in Deutschland 22,3 Millionen Schweine gehalten, was dem niedrigsten Schweinebestand seit 1990 entspricht.

Von Mirko Jeschke | Fotos: lightpoet / stock.adobe.com, Destatis

In Deutschland wurden zum Stichtag 3. Mai 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts 22,3 Millionen Schweine gehalten. Dies entspricht dem niedrigsten Schweinebestand seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Damals wurden noch 30,8 Millionen Schweine gehalten. Gegenüber der Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. November 2021 sank die Zahl der Schweine um 6,2 Prozent (1,48 Millionen Tiere) – der dritte deutliche Rückgang in Folge. Verglichen mit dem Vorjahreswert vom 3. Mai 2021 ist der Bestand um 9,8 Prozent zurückgegangen.

Für die einzelnen Tierkategorien der Schweinehaltung ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 3. Mai 2022 wurden 10,3 Millionen Mastschweine in Deutschland gehalten, das waren 6,7 Prozent weniger als ein halbes Jahr zuvor. Auch die Zahl der Jungschweine bis unter 50 Kilogramm Lebendgewicht ging deutlich um 10,1 Prozent auf 3,8 Millionen Tiere zurück. Die Zahl der Zuchtsauen verringerte sich im Vergleich zu November 2021 um 6,2 Prozent auf 1,5 Millionen Tiere.

Neben den Beständen war auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe rückläufig. Zum 3. Mai 2022 gab es 17.900 schweinehaltende Betriebe. Das waren 5,2 Prozent oder 1.000 Betriebe weniger als noch im November 2021. Der deutsche Schweinebestand ging damit im vergangenen Halbjahr prozentual stärker zurück als die Zahl der Betriebe. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Rückgang der schweinehaltenden Betriebe bei 9,6 Prozent.

Zahl der schweinehaltenden Betriebe gesunken

Auch der Zehnjahresvergleich zeigt die abnehmenden Tendenzen bei den gehaltenen Schweinen und Betrieben: Die Zahl der Schweine sank seit 2012 um 20,8 Prozent oder 5,8 Millionen Tiere, während die Zahl der Betriebe sogar um 41,0 Prozent (12.400 Betriebe) abnahm. Da die Zahl der Betriebe stärker abnahm als die Zahl der gehaltenen Schweine, erhöhte sich der durchschnittliche Schweinebestand in den vergangenen zehn Jahren von 929 auf 1.248 Schweine je Betrieb.

Somit ist sowohl die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe als auch die Zahl der gehaltenen Schweine stark zurückgegangen. Trotz der zuletzt deutlich gestiegenen Preise für Schlachtschweine bleibt die wirtschaftliche Lage vieler landwirtschaftlicher Betriebe unter anderem aufgrund von gesteigerten Energie-, Düngemittel- und Futtermittelkosten und damit höheren Produktionskosten weiterhin schwierig.

Rinderbestand leicht rückläufig

Zum 3. Mai 2022 wurden in Deutschland rund 11,0 Millionen Rinder gehalten. Das waren 0,5 Prozent bzw. 53.400 Tiere weniger als im November 2021. Ein leichter Rückgang zeigte sich auch bei der Zahl der Milchkühe: Zum Erhebungsstichtag wurden rund 3,8 Millionen Tiere gezählt. Das waren 0,4 Prozent weniger als im November 2021 und 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr (3. Mai 2021).

Bei den Haltungen mit Milchkühen setzte sich ebenfalls ein rückläufiger Trend fort. Im vergangenen Halbjahr sank die Zahl der Haltungen um 2,0 Prozent (1.100 Haltungen) auf 53.700. Im Vergleich zum 3. Mai 2021 gingen die Haltungen mit Milchkühen um 3,9 Prozent zurück.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise