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Discounter setzen Zeichen gegen Kükentöten

Nach Aldi macht auch die Schwarz-Gruppe macht gegen das Kükentöten mobil. Lidl hat einen Aktionsplan erarbeitet, Kaufland stellt das Sortiment bis Ende 2021 um und führt teilweise bessere Bedingungen in der Hühnerhaltung ein.

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Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

Lidl und Kaufland setzen sich gegen das Kükentöten ein. In der Legehennenzucht werden bekanntlich jährlich Millionen männlicher Küken getötet, da sie keine Eier legen und für die Mast zu wenig Fleisch ansetzen.

Lidl plant nun eine Strategie, die auf dem  Angebot von "Kükenherz"-Eiern aus der Zucht weiblicher und männlicher Küken (sogenannte Bruderhahn-Aufzucht) in Schleswig-Holstein, Hamburg und Umgebung aufbaut. Bis Anfang 2021 sollen die Bio-Eier im Sechserpack deutschlandweit auf die Bruderhahn-Aufzucht umgestellt werden. Bis Ende 2021 will Lidl  dann bei allen Freiland- und Bio-Schaleneier in seinem Sortiment auf eine Produktion ohne Kükentöten setzen, bis Ende 2022 soll die Umstellung des gesamten Schaleneier-Sortiments inklusive der Eier aus der Bodenhaltung abgeschlossen sein.

Kaufland verzichtet nach eigenen Angaben im gesamten Bio- und Freiland-Eier-Eigenmarken-Sortiment auf das Töten der männlichen Küken. Bis Ende 2021 sollen die Sortimente vollständig umgestellt sein, so das Unternehmen. Als Alternative zum Kükentöten werden bspw. bereits seit 2016 Eier aus Bruderhahn-Konzepten angeboten. Mittlerweile sind diese in 500 Kaufland-Filialen in Deutschland erhältlich.

Auch mehr Tierschutz in der Legehennenhaltung und bei Hühnerfleisch ist für Kaufland ein Thema. Gemeinsam mit ausgewählten deutschen Familienbetrieben hat Kaufland zudem im vergangenen Jahr das Projekt "Farm-Ei" ins Leben gerufen. Hier haben die Hühner 20 Prozent mehr Platz als Freilandhühner, mehr Beschäftigungsmaterial und bekommen spezielle, mit Kräutern zugesetzte Futtermischungen. Für jedes Ei erhält der Erzeuger einen Zuschlag von 1 Cent und für die Teilnahme am Programm eine monatliche Prämie von 500 Euro. Die Eier sind bundesweit in allen Filialen erhältlich.

Seit Anfang dieses Jahres bietet Kaufland außerdem bundesweit in allen Filialen Hähnchen und Hähnchenprodukte an, die den besonderen Anforderungen der Haltungsform Stufe 3 entsprechen und zusätzlich aus Freilandhaltung stammen. Damit ist Kaufland nach eigenen Angaben der erste Lebensmittelhändler, der bundesweit Hähnchen aus dieser besonders tierwohlgerechten Haltung anbietet. An den Fleisch-Frischetheken gibt es Fleisch von Schwein, Pute und Hähnchen bereits ausschließlich aus der besonders tierwohlgerechten Haltungsform Stufe 3

 

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