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Dr. Oetker verzeichnet in Deutschland leichten Umsatzrückgang

Dr. Oetker ist im abgelaufenen Geschäftsjahr konzernweit geringfügig gewachsen. Auf dem Heimatmarkt kam es insbesondere durch Auslistungen allerdings zu einem Umsatzrückgang um knapp zwei Prozent. Für 2018 geht der Konzern von einer positiven Umsatzentwicklung aus.

Dr. Oetker
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Dr. Oetker

Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker hat das Geschäftsjahr 2017 mit einem leichten Umsatzzuwachs um 1,3 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro abgeschlossen. Organisch belief sich das Plus ebenfalls auf 1,3 Prozent. Während das Inlandsgeschäft um 1,9 Prozent auf 726 Millionen Euro zurückging, wuchsen die Umsätze der Konzerngesellschaften im Ausland um 1,8 Prozent auf 1,70 Milliarden Euro. Einen negativen Einfluss auf die Umsatzentwicklung hatten Währungseffekte, insbesondere die Abwertungen der Türkischen Lira sowie des Britischen Pfunds und des Mexikanischen Pesos gegenüber dem Euro. Darüber hinaus kam es teilweise zu Auslistungen, die zu starken Mengen- und Umsatzeinbußen führten. Begünstigt wurde die Umsatzentwicklung hingegen durch Akquisitionseffekte. Zur Ergebnisentwicklung hat sich das Bielefelder Familienunternehmen nicht geäußert.

Das Investitionsvolumen lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 119 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 139 Millionen Euro. Davon flossen 38 Millionen Euro nach Deutschland und 81 Millionen Euro ins Ausland. Die Investitionen umfassten den weiteren Ausbau der Pizzaproduktions- und Logistikkapazitäten in West- und Osteuropa sowie in Kanada. Am pizzaproduzierenden Standort Wittlich nahe Trier wurde mit dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes begonnen. Zudem konnte das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum am Standort Bielefeld Anfang 2017 fertiggestellt werden. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 11.617 Mitarbeitern nahezu unverändert.

In diesem Jahr konzentriert sich Dr. Oetker nach eigenen Angaben auf verschiedene Digitalisierungsthemen, die weitere Internationalisierung des Nahrungsmittelgeschäfts, kreative Produktinnovationen und relevante Lösungen für Verbraucher rund um Kuchen / Dessert und Pizza sowie kategorieübergreifende Akquisitionsvorhaben. Bereits im Februar unterzeichnete der Konzern eine Vereinbarung zur Übernahme des französischen Unternehmens Alsa (Backartikel). Die Transaktion bedarf jedoch noch der Genehmigung durch das Kartellamt. Weitere Übernahmeoptionen werden aktuell geprüft. Dies betrifft sowohl die klassischen Märkte von Dr. Oetker als auch digitale Geschäftsmodelle: So erfolgte im Februar zum Beispiel eine 49-prozentige Beteiligung an InterNestor (individualisierbare Fototorten), während im März die Mehrheitsübernahme des südafrikanischen Unternehmens Château Gâteaux (Tiefkühltorten und -kuchen) vollzogen wurde.

„Dr. Oetker ist recht ordentlich in das Jahr 2018 gestartet. In den ersten vier Monaten konnte nicht nur die eine oder andere Kooperation beziehungsweise Übernahme besiegelt werden, es gelang auch organisches Wachstum, das Mut macht für den weiteren Jahresverlauf. Zusätzliche Impulse erwarten wir zudem noch aus Produktinnovationen und -relaunches in vielen Ländern der Dr. Oetker-Welt. Zudem vereinfachen wir in allen Bereichen unsere internen Prozesse, um auch in Zukunft wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu haben und so auf die globalen Megatrends schnell und mit innovativen Produkten sowie Services reagieren zu können“, erklärte Dr. Albert Christmann, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Für das Gesamtjahr rechnet Dr. Oetker insgesamt mit einer positiven Umsatzentwicklung, wobei auch für Deutschland ein Wachstum geplant ist. Zum Konzernwachstum sollen unter anderem Akquisitionen beitragen, insbesondere im Ausland.

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