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Drogeriewaren: Wohin geht die Reise?

Der Markt für Drogeriewaren hat sich über die letzten Jahre hinweg positiv entwickelt. Im Gesamtmarkt (Lebensmitteleinzelhandel inklusive Discounter und Drogeriemärkte) steht die Warengruppe für einen Umsatz-Anteil von etwa 17 Prozent. Größter Wachstumstreiber ist dabei die Kosmetik.

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Von Autorenbeitrag von Silke Haske, Senior Consultant WPR bei SymphonyIRI

Die Wachstumstreiber der Warengruppe

In der Schönheitspflege tragen derzeit besonders die Teilsegmente Dekorative Kosmetik und Deodorants zum Wachstum bei. Dekorative Kosmetik verzeichnet seit Jahren gute Entwicklungsraten bei den Mascaras – unter anderem bedingt durch Neuheiten im höherpreisigen Segment.  Bei den Deodorants rückt der Fokus in den letzten Jahren immer mehr auf spezielle Männerprodukte. Intensive Werbemaßnahmen haben ihren Teil dazu beigetragen, diesen Markt weiter zu dynamisieren.

Im Wasch-, Putz- und Reinigungsmittelsegment treiben unter anderem die Lufterfrischer den Markt weiter an. Sie haben in den vergangenen Jahren eine dynamische Entwicklung gezeigt. Aber: Durch den Einfluss günstiger Handelsmarken stagnieren derzeit die Durchschnittspreise. 

Die wichtigsten Vertriebsschienen

Drogeriewaren werden weiterhin zum größten Teil klassisch über Drogeriemärkte verkauft. Hier finden Kunden eine dichte Sortimentsbreite und -tiefe sowie ausgebildetes Fachpersonal, das sie auf der Suche nach dem perfekten Produkt fachmännisch beraten kann. Aber: Der Lebensmitteleinzelhandel schläft nicht. Die Händler haben in den vergangenen Jahren bereits sehr viel getan, um die Warengruppe ins rechte Licht zu rücken. Viele Händler haben ihre Verkaufsflächen umgestaltet und diese für die Kunden besser und übersichtlicher strukturiert. Allerdings hat der Lebensmitteleinzelhandel eine völlig andere Flächenaufteilung und -verteilung als die Drogeriemärkte. Während beispielsweise SB-Warenhäuser über eine große Fläche verfügen und somit ein breiteres Sortiment anbieten können, setzen Discounter eher auf eine aggressive Preisstrategie. 

Wer profitiert vom Schlecker-Aus?

Um die Warengruppe Drogeriewaren weiter voran zu treiben, sollte zunächst einmal jeder Händler ein wachsames Auge auf die aktuellen Entwicklungen haben, Neuprodukte beobachten und sein Sortiment sorgsam überprüfen. Eine ansprechende Shopgestaltung und geschultes Personal wirken verkaufsfördernd.

Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße der Lebensmitteleinzelhandel von der Schlecker-Insolvenz profitieren wird. Vermutlich werden in erster Linie die ehemaligen Drogeriemarktkonkurrenten gewinnen. Trotzdem ist davon auszugehen, dass auch Verbrauchermärkte, Discounter und Supermärkte einen großen Teil der Kunden abgreifen können. Hier ist rechtzeitiges Handeln gefragt.

Silke Haske, SymphonyIRI Group
Silke Haske, SymphonyIRI Group
Quelle: SymphonyIRI Group, Retailer Datenbank, 2012; Definition Drogeriewaren: Baby, Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Hygiene und Haushaltsartikel
Quelle: SymphonyIRI Group, Retailer Datenbank, 2012; Definition Drogeriewaren: Baby, Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Hygiene und Haushaltsartikel

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