Unter die Kakaoprodukte fallen Schokolade, aber auch Kekse oder Kakaopulver mit dem Siegel. Der Marktanteil von Fairtrade-Kakao in Deutschland beträgt rund 16 Prozent, gibt der gemeinnützige Verein Fairtrade Deutschland bekannt.
Trotz dem Umsatzplus von neun Prozent und laut Prognose 74.000 Tonnen verkaufter Kakaoprodukte, machen unter anderem die Pandemiefolgen, Inflation, steigende Produktions- und Transportkosten den Menschen im Kakaoanbau zu schaffen. Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland: "Wir appellieren an die gesamte Süßwarenbranche, Verantwortung zu übernehmen, den Preisdruck nicht weiter zu erhöhen und den Einsatz zu verstärken, die Einkommen von Familien vor allem im westafrikanischen Kakaoanbau zu verbessern.“
Nach einer aktuellen Studie trägt Fairtrade nachweislich dazu bei, Haushaltseinkommen im Kakaosektor in Côte d’Ivoire zu erhöhen. Dennoch bleibt Armut ein massives Problem. Ziel von Fairtrade Deutschland ist es, die Nachfrage nach fair gehandeltem Kakao weiter zu steigern, damit die zertifizierten Kooperativen ihre gesamte Ernte als Fairtrade verkaufen und von stabilen Mindestpreisen und dem zusätzlichen finanziellen Aufschlag der Fairtrade-Prämie profitieren können. Overath: „Deshalb gibt es Projekte mit Partnern, die freiwillig höhere Preise zahlen und mit uns Schritte in Richtung existenzsichernde Einkommen gehen.“ Darunter sind Rewe, Lidl, Aldi, Tony’s Chocolonely und Jokolade
Fairtrade Deutschland e.V. feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Als erstes Produkt mit dem Fairtrade-Siegel war Kaffee verfügbar. Seit 1995 sind Schokoladenwaren mit fairem Kakao erhältlich. Noch vor zehn Jahren lag der Marktanteil hierzulande bei rund einem Prozent, inzwischen ist etwa jede sechste Kakaobohne, die in Deutschland verarbeitet wird, Fairtrade-zertifiziert.