Artikel

Freixenet-Übernahme durch Henkell perfekt

Ein Schaumwein-Gigant entsteht: Das Kartellamt hat der Übernahme des spanischen Sekt- und Weinherstellers Freixenet durch den deutschen Wettbewerber Henkell zugestimmt.

"Freixenet" "Henkell" "Oetker" "Übernahme" "sekt" "Schaumwein"
Enrique Hevia Ferrer (Freixenet, li.) und Andreas Brokemper (Henkell).
zur Bilderstrecke, 5 Bilder
Von Marcelo Crescenti | Fotos: Henkell

Nach der Zustimmung durch das Kartellamt und die Europäische Kommission ist der Deal nun perfekt: Henkell, eine Tochter der Oetker-Gruppe, hat die Übernahme der Freixenet-Anteile der Familien Hevia und Bonet (50,67 Prozent) abgeschlossen und hält nach einer Kapitalerhöhung nun die Hälfte der Anteile am spanischen Wettbewerber. "Durch die spanisch-deutsche Zusammenarbeit entsteht die weltweit führende Schaumweingruppe, die Henkell und Freixenet den Zugang zu neuen Märkten und Vertriebskanälen ermöglicht, um nachhaltig wachsen zu können", heißt es in einer Pressemitteilung.

Nach einer durchgeführten Kapitalerhöhung gehören nun 50 Prozent des Aktienkapitals der Freixenet S.A. dem Ehrenpräsidenten des Unternehmens, José Ferrer Sala, sowie José Luis Bonet Ferrer. Henkell besitzt den Angaben zufolge die restlichen 50 Prozent. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der neue Aufsichtsrat von Freixenet soll künftig von den zwei Co-Präsidenten José Luis Bonet Ferrer und Albert Christmann, Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, geleitet werden. Dem Gremium gehören auch der Spanier Pedro Ferrer sowie Andreas Brokemper an, Sprecher der Geschäftsleitung von Henkell. Beide werden zu Geschäftsführern ernannt.

„Die Zusammenarbeit mit Henkell wird nicht nur dem traditionsreichen Unternehmen Freixenet Kontinuität verleihen, sondern auch seine internationale Führungsposition in der Cava-Welt stärken,” sagte Freixenet-Großaktionär José Ferrer Sala. Aufsichtsratschef Albert Christmann fügte hinzu: „Die strategische Partnerschaft wird unseren beiden Unternehmen helfen, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen und unsere Marktpositionen im weltweit wachsenden Schaumweinmarkt zu stärken.“

Die Henkell & Co.-Gruppe erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 526 Millionen Euro (702 Millionen Euro inklusive Verbrauchssteuern), ein Plus von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Freixenet-Umsatz wird auf rund 440 Millionen Euro taxiert.

Freixenet-Firmenzentrale: Mehrheit geht an Henkell.
Freixenet-Firmenzentrale: Mehrheit geht an Henkell.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise