Die Haltungsform-Kennzeichnung wird zum 1. Juli um eine fünfte Stufe erweitert und passt die Bezeichnungen der einzelnen Stufen der ebenfalls fünfstufigen staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch an. Wie die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH, die Trägerin der Haltungsform-Kennzeichnung, am heutigen Freitag mitteilte, werden die Änderungen der Bezeichnungen der einzelnen Stufen für alle Tierarten vorgenommen. Das betrifft die Kennzeichnung von Fleisch und Fleischwaren von Hähnchen, Puten, Enten, Rindern, Schweinen und Kaninchen sowie von Milch und Milchprodukten von Kühen.
Den Angaben zufolge beginnt der gesamte Anpassungsprozess am 1. Juli 2024 und wird ungefähr ein Jahr lang in Anspruch nehmen. Auch die Kriterien für Schweinefleisch werden innerhalb dieser Umstellungsphase an die staatliche Tierhaltungskennzeichnung angepasst. Durch diesen Prozess wird die inzwischen bei 80 Prozent der Deutschen bekannte Haltungsform-Kennzeichnung (Forsa-Befragung aus November 2023) auch weiterhin für Transparenz beim Einkaufen sorgen und es Verbrauchern ermöglichen, das Thema „Tierwohl“ bei ihrer Kaufentscheidung zu berücksichtigen, heißt es.
Die Umstellung der Haltungsform bei den teilnehmenden Unternehmen erfolge in enger Rücksprache mit den Lieferanten. Während des gut einjährigen Umstellungszeitraums könne es aufgrund bestimmter Produktionsprozesse und der Komplexität des Angebots dazu kommen, dass für Verbraucher sowohl Produkte mit der vierstufigen als auch Produkte mit der fünfstufigen Kennzeichnung zeitgleich in den Sortimenten zu finden sein werden. Nach und nach würden Verbraucher immer mehr Produkte mit der neuen, fünfstufigen Kennzeichnung finden.
Während die ersten vier Stufen Qualitätssicherungsprogramme (Stufe 1) und Tierwohlprogramme (Stufen 2 bis 4) einordnen, steht die neue fünfte Stufe für Bio-Programme. Mit dieser Neustrukturierung der Einstufung folgt die Haltungsform den Vorgaben der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch. Die beiden Kennzeichnungen sollen in Zukunft widerspruchsfrei nebeneinander bestehen. Dadurch soll Verbrauchern weiterhin eine transparente Einordnung zur Qualität des jeweiligen Tierwohlprogramms nach einem einheitlichen System ermöglicht werden. Die Haltungsform-Kennzeichnung gilt im Gegensatz zur staatlichen Kennzeichnung für alle gängigen Nutztierarten und umfasst auch frisches, unverarbeitetes, gewürztes oder mariniertes und verarbeitetes Fleisch. Haltungsform und staatliche Kennzeichnung bilden künftig ein einheitliches Orientierungssystem.
Über die Haltungsform-Kennzeichnung
Die Haltungsform-Kennzeichnung ist eine fünfstufige Siegel-Klassifikation für tierische Erzeugnisse, die ab Juli 2024 von vier auf fünf Stufen umgestellt wird. Sie wurde im April 2019 eingeführt. Sie klassifiziert Tierwohl-Siegel und Qualitätssicherungsprogramme entsprechend ihren Anforderungen an die Tierhalter und dem sich daraus ergebenden Tierwohl-Niveau. Die Kennzeichnung finden Verbraucher auf Verpackungen bei Aldi Nord, Aldi Süd, Bünting Gruppe, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto Marken-Discount, Penny, Rewe und McDonlad‘s. Die „Haltungsform“ steht weiteren Unternehmen offen.