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Hamsterkäufe lassen nach, Supermärkte performen besser als Discounter

In der letzten Märzwoche sind die Hamsterkäufe deutlich zurückgegangen. Laut Marktforschungsinstitut IRI wurde im LEH "nur" ein Plus von 4 Prozent gegenüber der Vorjahreswoche erzielt. Dabei performen Vollsortimenter besser als Discounter und Drogerien.

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Hamsterkäufe lassen nach.
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Von Marcelo Crescenti | Fotos: RUNDSCHAU

Das Einkaufsverhalten im deutschen Lebensmittelhandel hat sich laut Marktforschungsinstitut IRI in der letzten Märzwoche beruhigt. Die Umsätze wuchsen "nur noch" um 4 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorjahreswoche.

„Das nur noch vierprozentige Wachstum in KW13 lässt sich vor allem auf das in dieser Woche ausgesprochene Kontaktverbot, Maßnahmen wie Einlasskontrollen und geregelte Abgabemengen zurückführen. Zudem hatten viele Verbraucher ihre Vorräte bereits in den Vorwochen aufgestockt“, so Sandra Lungu, Daten-Expertin bei IRI. Manche Produkte – etwa Klopapier – waren aber auch schlichtweg nicht mehr verfügbar in vielen Geschäften.

Sebastian Hendricks, ebenfalls Daten-Experte bei IRI, sieht das Vertrauen der Deutschen in die Lieferketten zurückkehren: „Die extremen Hamsterkäufe Mitte März mit einem Umsatzplus von nahezu 40 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche waren sicherlich auch getrieben von der Angst, es könne zu Engpässen und Lieferschwierigkeiten im LEH kommen. Diese Angst ist den Verbrauchern genommen worden.“

Die Top-3-Kategorien in KW13 waren Haushaltshandschuhe mit +219 Prozent, feuchte Reinigungstücher mit +191 Prozent sowie Hygiene- und Sanitärreiniger mit +169 Prozent. Insgesamt ging die Dynamik über alle Warengruppen hinweg allerdings zurück

Supermärkte legen stärker als Discounter zu

Bei den Vertriebsschienen legten vor allem der traditionelle Lebensmittelhandel (+11,3%) und die Verbrauchermärkte (+9,1%) zu. Dagegen schwächelten die Markendiscounter, und die Drogerien drehten mit -16 Prozent sogar ins Minus.

Laut Sandra Lungu möchte der Verbraucher verstärkt mit nur einem Einkauf seinen Bedarf decken und seine Shoppingstrips reduzieren, um Kontakte und Risiko zu minimieren. Das sei ein Vorteil für Vollsortimenter. „Andererseits spielen hier sicherlich auch die fehlende Verfügbarkeit gefragter Güter sowie die Abwanderung zu Online und Click&Collect eine Rolle“, so die Expertin weiter.

Für die kommenden Wochen rechnet IRI-Manager Hendricks mit wenig Veränderung: „Das Wachstum wird sich auf dem Niveau der KW13 halten, sollten sich die Fallzahlen nicht gravierend verändern sowie die Restaurants, Kantinen und Mensen weiter geschlossen bleiben."

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Die Hamsterkäufe im LEH lassen almählich nach.

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