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Jens Gardthausen, Eggers & Franke: Premium für den Handel

Seit über 25 Jahren ist Jens Gardthausen in der Welt der Getränke zu Hause. Als neuer Geschäftsbereichsleiter von Eggers & Franke hat er vor allem ein Ziel im Blick: der Premiumpartner des Handels zu sein.

Jens Gardthausen. Foto: Sven Matthes
Von Alexander Thürer | Fotos: Sven Matthes

Der mit Holsten, Astra und Korn aufgewachsene Norddeutsche war seit 1995 für LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton in unterschiedlichen Funktionen tätig, von 2011 bis 2019 Geschäftsführer bei Moët Hennessy Deutschland und zuletzt International Director von Maison Belvedere Distillery mit Sitz in New York City und Żyrardów. Seit September 2021 sitzt er als Geschäftsbereichsleiter bei der Rotkäppchen-Mumm-Tochter Eggers & Franke am Ruder.

Den Handel im Blick

Wohin er den Bremer Getränkeriesen steuern will? „Mit all unseren unterschiedlichen Firmen wie Eggers & Franke, Reidemeister & Ulrichs oder Eggerssohn wollen wir vor allem eines: unsere Position als Premiumpartner des Handels im Bereich Wein, Sparkling und Spirituose noch weiter ausbauen“, erklärt Gardthausen. Auf der anderen Seite wolle man der zuverlässige Anker für die vielerlei Partner sein.

Das gelte für globale Lieferanten, vom kleinen Weingut bis zu Global Playern wie Rémy Cointreau, ebenso wie für den Lebensmitteleinzelhandel oder die Gastronomie. „Wir wollen mit einem zuverlässigen, spannenden Portfolio internationale Trends nach Deutschland bringen.“

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es für Gardthausen essenziell, die eigenen Mitarbeiter mitzunehmen. „Wir wollen ein moderner Arbeitgeber sein, der den Mitarbeitern egal welchen Alters vermittelt: ‚Hier hast du Spaß, hier kannst du dich entwickeln.‘ Wir wollen Menschen für das Thema Getränke und Spirituosen begeistern. Wenn uns das gelingt, haben wir alles richtig gemacht. Denn ich glaube fest daran, dass die Menschen den Unterschied machen.“ 


"Wir wollen der Premiumpartner des Handels sein und internationale Trends nach Deutschland holen."

Jens Gardthausen, Eggers & Franke


Fahren auf Sicht

Ein konsequenter Premiumanspruch in Zeiten der Inflation, die den Menschen die Kauflaune verdirbt … muss man den Kurs in Zukunft gezwungenermaßen korrigieren? „Wir spüren noch immer, dass die Leute rausgehen, konsumieren, feiern, auf Festivals gehen – und das sogar noch stärker als vor Corona. Trotzdem ist natürlich klar, dass wir vor dem Hintergrund der aktuellen Situation nicht wissen, was auf uns zukommt. Da kann man nur auf Sicht fahren und eng mit den Handelspartnern zusammenarbeiten. Welche Produkte nimmt man in die Werbung, was wird wie platziert, da braucht es eine enge Abstimmung.“ Keiner könne jetzt sagen, wie das Weihnachtsgeschäft laufen wird. „Dennoch glauben wir auch langfristig fest an das Premiumsegment.“ 

Zuverlässigkeit ist das A und O

Eine weitere Herausforderung sei die Erwartungshaltung der Konsumenten. „Wir versuchen, alle Bedürfnisse und Preiskategorien im Wein-, Sparkling- und Spirituosensegment zu bedienen, haben es aber gleichzeitig mit angespannten Lieferketten zu tun, sei es durch stehende Container oder schlicht fehlende Etiketten.

Da hilft uns unser ausgewogenes Portfolio enorm weiter, da wir im Notfall zwischen Marken und Lieferanten tauschen können.“ Aber zumindest das Problem der Lieferketten, ist sich Gardthausen sicher, wird sich innerhalb der nächsten zwölf Monate entspannen. „Und für den Rest hoffen wir das Beste.“

 


Jens Gardthausen

ist ein Kenner der Getränkebranche. 1995 kam er zu LVMH, wo er bis 2019 als Geschäftsführer tätig war. Seit Mitte 2021 sitzt er bei Eggers & Franke am Ruder. Es gibt Branchen, die lassen einen nicht mehr los. Das gilt auch und vor allem für die Welt der Spirituosen und feinen (Schaum-)Weine. Hiervon kann auch Jens Gardthausen ein Lied singen. „Das ist für mich mit die emotionalste Branche, da sie sich vor allem um Menschen und Genussmomente dreht.“ 


 

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