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Thomas Wirz: Champagner? Mach ich!

Er weiß, wie man Champagner im Handel bewegt. Thomas Wirz, Geschäftsführer von Vranken-Pommery Deutschland, machte schon Marken wie Veuve Clicquot groß. Nun gibt er mit Pommery mächtig Gas.

Thomas Wirz, Vranken-Pommery Foto: RUNDSCHAU/Alexander Thürer
Von Alexander Thürer | Fotos: RUNDSCHAU/Alexander Thürer

Das Drehen des Markenkarussells bringt manchmal Kurioses mit sich. So kann es passieren, dass man eine Champagnermarke wie Veuve Clicquot mit viel Dynamik am Branchenprimus Moët vorbeischiebt, nur um Jahre später mit anderen Champagnermarken erfolgreich Jagd auf die ehemals eigene Marke zu machen.

So ist es Thomas Wirz, heute Geschäftsführer von Vranken-Pommery Deutschland, die letzten Jahre ergangen. Es war das Angebot, das Osteuropageschäft von Vranken-Pommery aufzubauen, welches ihn zu einem anderen großen Champagnerhaus lockte. 2007 war das, zwei Jahre bevor er dort den Posten des Geschäftsführers übernahm.


"Es gibt eigentlich keinen Lieblings-Champagner, sondern nur solchen, der gerade perfekt zum jeweiligen Anlass passt."

Thomas Wirz, Vranken-Pommery


Den Riesen geweckt

Die Ausgangslage? „Damals war Pommery ein schlafender Riese. Einstmals sehr groß, aber etwas zurückgefallen. Aber der Bekanntheitsgrad war auch damals der höchste aller Marken“, erinnert sich Wirz, unter dessen Leitung sich die Absätze vom Pommery seither nahezu verzehnfacht und das Unternehmen auf Platz zwei in Deutschland katapultiert haben.

Zu Beginn legte Wirz dabei einen Fokus auf den LEH, wo sich in den letzten drei Jahren neben der Hauptmarke Pommery auch Heidsieck Monopole enorm entwickelt hat.

Der Wandel hat begonnen

Doch der Champagnermarkt habe sich in den letzten Jahren generell weiterentwickelt, so Wirz. „Früher lag der Fokus, sowohl im Handel als auch in der Gastro, stets auf den großen Marken. Im LEH wird das weitestgehend auch so bleiben, von einigen selbstständigen Kaufleuten mit beratungsintensiven Experimenten einmal abgesehen.“

Hier gehe der Verbraucher gern auf Nummer sicher, weshalb es neue Marken in der Breite enorm schwer hätten. In der Gastro sehe das aber differenzierter aus. „Was wir zudem beobachten, ist, dass die Verwender jünger werden.“ Champagner werde – neben den klassischen Profilierungskäufern – zudem immer situativer konsumiert.

„Zwar bleibt der Champagner vorrangig der Begleiter für den besonderen Moment. Wir versuchen aber, ihn daneben auch stärker im Aperitifsegment zu positionieren, etwa mit unseren kleinen Pop-Flaschen, die auch im Eventbereich super funktionieren. Das ist ein sehr legeres Genießen.“

 


Thomas Wirz

rutschte über Jacobs, Capri Sonne, Beck’s und Racke in die Getränkewelt. Nachdem er Veuve Clicquot groß gemacht hatte, übernahm er 2009 das Ruder bei Vranken-Pommery.


 

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