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Kaisers´s Tengelmann: 450 Filialen stehen zum Verkauf

Die Zerschlagung des Handelsunternehmens Kaiser´s Tengelmann ist eingeleitet: Wie mehrere Medien berichten, will Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub am heutigen Montag die entscheidenden Schritte einleiten. In der vergangenen Woche waren Gespräche zwischen Edeka, Rewe, Norma und Markant

über die Zukunft des Unternehmens gescheitert.

Die Gewerkschaft Verdi kritisierte am Freitag den vorzeitigen Abbruch der Gespräche. „Verdi wird auch jetzt noch alles daran setzen, eine Zerschlagung des Unternehmens zu verhindern. Wir erwarten, dass alle Beteiligten dazu ihren Beitrag leisten, auf der Basis der Ministererlaubnis und damit der Tarifverträge zu einer Lösung zu finden. Die Zukunft von 16.000 Menschen darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Die 450 Filialen stehen nun einzeln zum Verkauf, laut RP Online soll Edeka ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden.

Tengelmann Chef Karl-Eriwan Haub glaubt nicht, dass Käufer für alle Filalen gefunden werden können und rechnet daher mit dem Verlust von mehreren Tausend Arbeitsplätzen. Vor allem die über 100 verlustreichen Filialen in Nordrhein-Westfalen, die zuerst verkauft werden sollen, bereiten Haub Sorgen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt sollen die Filialen an den begehrteren Standorten Berlin und Bayern veräußert werden.

Am Freitag hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen. Alle Beteiligten seien noch in Kontakt. Haub selbst hofft nach wie vor, dass er die gesamte Kette an Edeka verkaufen kann. Diese Hoffnung ist nach dem Verkauf der ersten Filiale endgültig vom Tisch.  

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Gut informiert durch die Krise