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Karstadt schließt sechs Filialen

Im Rahmen der Umstrukturierung der Unternehmensspitze wird Stephan Fanderl neuer Chef der angeschlagenen Kaufhauskette Karstadt. Er will nun im Rahmen der Sanierung des Unternehmens im kommenden Jahr sechs Filialen schließen.

Von der Schließung betroffen sind zwei klassische Warenhäuser in Hamburg-Billstedt und Stuttgart, die auf junge Mode ausgerichteten K-Town-Filialen inGöttingenundKöln sowie zwei Schnäppchencenter inFrankfurt (Oder) und Paderborn. Laut Fanderl sind von den Schließungen 350 Arbeitsplätze betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi spricht von weiteren rund 2.000 Stellen in der Zentrale und den verbleibenden Warenhäusern, die auf der Kippe stünden. Sie wirft der Konzernspitze vor, keine genaue Ursachenforschung für die Krise betrieben zu haben und überstürzt zu handeln. Nach wie vor sei ungewiss, wie es mit den 21 Warenhäusern, die Verluste schreiben, weitergehe.

Karstadt hat nach eigenen Angaben auch im Geschäftsjahr 2013/14 rote Zahlen geschrieben. Gleichzeitig gingen die Umsätze zurück. Fanderl plant, innerhalb von drei Jahren wieder auf ein akzeptables Ergebnisniveau zu kommen. 2017 wolle er mit einer operativen Rendite von zweieinhalb bis drei Prozent im Tagesgeschäft wieder auf schwarze Zahlen kommen. Das sei allerdings nur mit erheblichen Einschnitten möglich. Das Management sprach unter anderem von einem Personalabbau in Höhe von 20 Prozent der derzeit noch 17000 Beschäftigten und Streichungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Fanderl betonte zugleich, dass die Signa-Holding, die Karstadt im August gekauft hatte, weiteres Geld zur Verfügung stellen wolle: „Die Signa wird nach der erfolgreichen Sanierung über die kommenden Jahre in dreistelliger Millionenhöhe in das präsentierte Zukunftskonzept investieren.“


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