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Kassenschlager: Presse im LEH

Runde 2,2 Milliarden Euro geben Deutsche jährlich für Presseerzeugnisse im Einzelhandel aus – mehr als für Waschmittel, Zahnpflege oder Apfelsaft. Umsatzstärkste Einkaufsorte für den Lesestoff: Supermärkte.

Von Sibylle Menzel | Fotos: FocusOnWagner

"Der Umsatzgarant Presse bindet erhebliche Kundenpotenziale an den LEH und steigert die Umsätze in anderen Warengruppen“, sagt Lutz Drüge, Geschäftsführer Print und Digitale Medien des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), über eine aktuelle Käufermarktforschung.

Die Ergebnisse sind im Factbook 2021 des VDZ zusammengefasst, das sich auf „Presse im Handel“ fokussiert. Rund 86 Prozent der Käufer besorgen sich demnach geplant ihren Lesestoff im Supermarkt – ist der favorisierte Titel nicht verfügbar, würden 71 Prozent den Markt wechseln. On top: Im Schnitt werden zusätzliche 48 Euro für FMCG-Güter ausgegeben, Impulskäufe legen zu.

Ohne Risiko – bis zum letzten Tag

„Leserumsätze sind die Lebensader unserer vielfältigen Zeitschriftenlandschaft“, so Verleger Lars Rose der Mediengruppe Klambt, für die der LEH eine wichtige Vertriebsplattform ist. Für den LEH sind Zeitschriften und Co. ein risikofreies Geschäft: Händler, die Titel bis Angebotsende im Regal behalten, machen fast ein Fünftel mehr Umsatz als Händler, die früher remittieren. Was nicht verkauft wird, geht voll erstattet an den Grosso zurück.

 

Das macht Presse besonders attraktiv:

Top 1 - Umsatz

Den größten Anteil am Presseumsatz haben mit über einer halben Milliarde Euro Supermärkte, gefolgt von Zeitschriften- und Zeitungsfachgeschäften sowie Discountern. Mit rund 50.000 Euro erzielen Supermärkte pro Markt einen der höchsten Durchschnittsumsätze mit Presse.  

Top 2 - Kunden

Pressekäufer gehen nicht nur häufiger einkaufen, sie geben dabei auch insgesamt mehr Geld für FMCG-Produkte aus und lassen sich von Presseinhalten gerne für den nächsten Einkauf inspirieren. Im Zuge von Covid-19 kaufen auch Jüngere (bis
49 Jahre) wieder mehr Lesestoff.  

Top 3 - Frequenz

Wer Zeitschriften oder Zeitungen liest, geht häufiger einkaufen als Nicht-Pressekäufer. Pressekäufer bieten dem Einzelhandel dabei 14 Prozent mehr Kontakte und somit auch Verkaufschancen, das entspricht 23 Einkäufen mehr im Jahr als bei Nicht-Pressekäufern. Bei Intensivkäufern von Presse sind es sogar 23 Prozent mehr Kontakte und somit 42 Einkäufe mehr im Jahr.

Quelle: VDZ Factbook 2021

 

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