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Label QM für Tierwohl bei Milchkühen kommt voran

Im April 2022 soll das QM Milch-Label für mehr Nachhaltigkeit bei Milchkühen eingeführt werden. Kartellrechtlich gibt es keine Bedenken, der Wettbewerb sei "lebhaft".

Von Martina Kausch | Fotos: Thomas Fabry; FABRYKANT

Das Bundeskartellamt hat keine durchgreifenden kartellrechtlichen Bedenken gegen die „Branchenvereinbarung Milch“ des QM-Milch für mehr Tierwohl in der Milcherzeugung. Damit ist die Einführung des Labels ein Stück näher gerückt.

Zentrale Elemente des Programms sind die Einführung eines Labels für Produkte, die die Tierwohl-Kriterien des QM+-Programms erfüllen, sowie die Finanzierung der anfallenden Mehrkosten mittels eines sogenannten Tierwohlaufschlages für die Erzeuger.

„Die Vereinbarung der Milchbranche über einen verbindlichen Tierwohlaufschlag kann für die erste Programmphase bis 2024 toleriert werden. Gerade bei der Milch gibt es sehr viele unterschiedliche Konkurrenzlabel und lebhaften Wettbewerb zwischen den verschiedenen Marken", begründet Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, die Entscheidung. Nur ein Teil der Molkereien werde an dem QM+-Programm teilnehmen. Nach der ersten Phase müsse erneut evaluiert werden, inwieweit zusätzliche wettbewerbliche Elemente eingeführt werden können.

QM-Milch hatte 2021 ein eigenes Programm mit Label geschaffen. Dieses soll künftig in Verbindung mit haltungsform.de vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erscheinen, außerdem sollen die Anforderungen in der Milchviehhaltung um das Zusatzmodul QM+ erweitert werden. Die Kriterien von QM+ erfüllen dann die Anforderungen der Haltungsform Stufe 2.

An der QM-Branchenvereinbarung sind sowohl Unternehmen und Verbände aus der Landwirtschaft (Milcherzeuger), als auch aus der Molkereiwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel beteiligt. Ziel ist es, ein Programm zur Förderung des Tierwohls bei der Milcherzeugung in Anlehnung an die Initiative Tierwohl im Bereich der Rindermast umzusetzen.

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