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Lockdown-Kritik: "Kühe geben auch am Gründonnerstag Milch"

Nach dem Beschluss der Bundesegierung, die Ostertage zu einer erweiterten Ruhezeit zu erklären, kritisiert der Milchindustrieverband: „Wir können die Milch nicht auf den Höfen lassen oder wegstapeln“, so Sprecher Björn Börgermann.

Von Martina Kausch | Fotos: Pixabay

Die deutsche Molkereiwirtschaft muss auch am Gründonnerstag, 1. April 2021 die Milch von den Höfen der Landwirte abholen können, darauf weist der Milchindustrie-Verband (MIV) hin. „Wir können die Milch nicht auf den Höfen lassen oder wegstapeln“, sagt der Pressesprecher des MIV, Dr. Björn Börgermann. „Frische Milch ist kaum lagerfähig und wir müssen lieferfähig bleiben, auch in schwierigen Zeiten.“

Der MIV weist gegenüber Bund und Ländern daraufhin, dass Molkereien als Teil der kritischen Infrastruktur von den zusätzlichen Ruhetagen ausgenommen bleiben müssen. Der Bundesverband des Lebensmitteleinzelhandels setzt sich dafür ein, dass auch am Gründonnerstag geöffnet werden darf. Erfahrungsgemäß ist jedoch zu erwarten, dass die Umsetzung der Ruhetage in den Bundesländern nicht einheitlich erfolgen wird.

Bund und Länder haben gestern beschlossen, die Ostertage zu einer erweiterten Ruhezeit zu erklären. Durch eine mehrtägige, sehr weitgehende Reduzierung aller Kontakte will man das exponentielle Wachstum der „dritten Welle“ durchbrechen. Deshalb sollen der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April (Samstag) 2021 zusätzlich einmalig als Ruhetage definiert werden und mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen sowie einem Ansammlungsverbot vom 1. bis 5. April verbunden werden („Erweiterte Ruhezeit zu Ostern“). Ausschließlich der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) im engen Sinne soll am Samstag öffnen dürfen.

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