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Penny macht Rewe wieder Freude

Im Geschäftsjahr 2015 hat die Rewe Group ihr bestes operatives Ergebnis in der Firmengeschichte erreicht. Der wechselkursbereinigte Umsatz stieg um 3,7 Prozent auf 52,4 Mrd. Euro. Damit ist der Umsatz der Rewe-Supermärkte deutlich stärker gewachsen, als die Branche. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei der Discount-Tochter Penny, die erstmals schwarze Zeilen schreibt.

Stärkster Wachstumstreiber war das Geschäftsfeld Vollsortiment National, das 4,4 Prozent mehr umsetzte. Die mittelständischen Kaufleute glänzten im letzten Jahr mit einem Umsatzplus von 10,6 Prozent (2014: +7,9%). Ohne die selbständigen Händler hat der Konzernumsatz um 4,1 Prozent auf 43,7 Mrd. Euro zugelegt. Das operative Ergebnis (Ebita) wuchs um 12 Prozent auf 587 Mio. Euro.

Die Vertriebslinien Rewe, Rewe Center, Rewe City, Rewe To Go und Temma sowie Nahkauf, die rund 40 Prozent zum Konzernumsatz beitragen, erwirtschaftete 2015 ein Umsatzplus von 17,7 Mrd. Euro (+4,4%). Diese Entwicklung basierte hauptsächlich auf der intensiven Sortimentsarbeit bei Obst und Gemüse; den Eigenmarkensortimenten und dem Sortimentsausbau bei Convenience sowie regionalen, lokalen, biologisch angebauten und veganen Produkten.

"Gute Chancen, dass wir das Penny Ergebnis weiter positiv halten."

Penny Deutschland konnte seinen Umsatz um 2,8 Prozent auf rund 7 Mrd. Euro steigern. Zum Vergleich: Die GfK hatte für den deutschen Discountmarkt ein Umsatzplus von 0,3 Prozent prognostiziert. Auch die Flächenleistung der deutschen Penny-Filialen entwickelte sich gut, sie wuchs um 3 Prozent. Wichtiger als die guten Zahlen ist aber die Tatsache, dass Penny den angestrebten Turnaround im Geschäftsjahr 2015 erreicht hat.

„Dieser hat erheblich zur sehr guten Entwicklung unseres Ebita beigetragen“, erklärte Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group. Das Management sehe gute Chancen, das Ergebnis des Discounters in Deutschland auch zukünftig positiv zu halten, hieß es bei der Präsentation der Zahlen in Köln.

Ausblick: Positive Entwicklung setzt sich 2016 fort


In diesem Geschäftsjahr will der Handelsriese mehr als 1,6 Mrd. Euro (2015: 1,3 Mrd. Euro) investieren und sich dabei auf die organische Expansion und kontinuierliche Steigerung der Flächenleistung konzentrieren. 900 Mio. Euro fließen davon in den Heimatmarkt. Davon 600 Mio. Euro in das Vollsortiment und 250 Mio. Euro in den Discount, sagte Finanzvorstand Dr. Christian Mielsch. Auch das strategische Feld des Multichannel-Geschäfts soll weiter ausgebaut werden.

Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Rewe Group setzt sich indes in den ersten beiden Monaten des Jahres 2016 fort. Das Supermarkt-Geschäft von Rewe in Deutschland wuchs im Januar und Februar kumuliert im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent. Penny Deutschland steigerte seinen Umsatz um 2,7 Prozent. Auch im März war das Umsatzwachstum unter anderem dank eines guten Ostergeschäfts unverändert dynamisch.

Ab 2018 nur noch vier statt sechs Vorstände

Für Mitte 2018 steht ein Umbau des Vorstandes an. In diesem Zusammenhang soll die Zahl der Vorstände von sechs auf vier reduziert werden, sagte Caparros. Die Aufgaben von Einkauf und Logistik werden in den Vorstandsressorts Handel Deutschland und Handel International aufgehen. Personelle Entscheidungen dazu sind bisher noch nicht gefallen.

Auch bei Rewe International mit Sitz in Wiener Neudorf wird es personelle Veränderungen im Vorstand geben. Der Posten von Vorstandsvorsitzenden Frank Hensel, dessen Vertrag 2018 endet, werde nicht neu besetzt, so Caparros weiter. Stattdessen werde der Gruppenvorstand die Geschäfte direkt führen. Dafür sollen Bereichsvorstände für Österreich, Penny, Verwaltung & Finanzen und Vollsortiment MOE-Staaten geschaffen werden.

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