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Positive Entwicklung bei dm

Bei der Halbjahres-Bilanzpressekonferenz gibt sich Erich Harsch (Foto), Vorsitzender der Geschäftsführung, in gewohnter Manier: Die Entwicklung verlaufe mehr als zufriedenstellend. Allein in Deutschland habe man im Geschäftshalbjahr 2011/2012 mit 278 Millionen Euro Zuwachs die 2,5 Milliarden Umsatzgrenze fast erreicht – flächenbereinigt eine Steigerung von 7,3 Prozent.

Für das gesamte Jahr rechnet Harsch mit einer Verdopplung des Deutschland-Umsatzes auf rund fünf Milliarden. Das Auslandsgeschäft (Tschechien, Österreich, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Rumänien und Bulgarien) verläuft mit einem flächenbereinigten Plus von knapp 2,5 Prozent auf 862 Millionen Euro zwar nicht ganz so dynamisch – dennoch sei man auch hier höchst zufrieden.

Als das Thema auf Schlecker kommt, hält sich Harsch mit Aussagen zurück. Auch das ist man von ihm in den vergangenen Wochen gewohnt. „Die Erosion in der Branche ist ein schmerzhafter Prozess, der in einer sozialen Marktwirtschaft dazu gehört. Die Kunden stimmen nunmal mit ihren Füßen ab“, sagt er. Auf die Nachfrage hin, ob Schlecker-Standorte bei der Expansion von dm eine Rolle spielen, diese Antwort: „Wir interessieren uns für alle Standorte – unabhängig von Schlecker oder nicht Schlecker.“ Konkreter wird er nicht. Allerdings: Am Fahrplan, in diesem Jahr in Deutschland 60 neue Märkte zu eröffnen, halte man fest. Auch konkrete Gespräche mit dem Schlecker-Insolvenz-Team habe es bislang nicht gegeben. „Schlecker sucht Gesamtinvestoren. Als solche kommen wir nicht in Frage. Wir müssen auf uns schauen, nicht auf andere“, sagt Harsch. Auch hinsichtlich einer Marktumverteilung nach der Schlecker-Pleite gibt Erich Harsch wenig konkrete Informationen. „Natürlich kommen einige Schlecker-Kunden jetzt zu uns“, sagt er. Am Drogeriewarenanteil am Gesamtmarkt in Deutschland habe die Schlecker-Pleite allerdings nicht groß gerüttelt. Demnach halte dm konstant rund 17 Prozent. Zum Abschluss der Bilanz gibt Erich Harsch noch diese dm-Konstante mit auf den Weg: „Wir denken nicht in Gewinnmaximierung, das ist nicht zukunftsgerichtet.“

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