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Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch so niedrig wie nie zuvor

Mit 57,3 Kilogramm lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im vergangenen Jahr auf dem niedrigsten Niveau seit der Erhebung vor über 30 Jahren. Dabei sank der Verzehr von Schweinefleisch sowie von Rind- und Kalbfleisch, während der Geflügelfleisch-Verzehr zunahm.

Von Mirko Jeschke | Fotos: BLE

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch lag 2020 mit 57,3 Kilogramm so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Das geht aus den vorläufigen Angaben der Versorgungsbilanz Fleisch des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Insgesamt wurde im letzten Jahr Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,5 Millionen Tonnen erzeugt – rund 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Den Angaben zufolge wurde in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 750 Gramm weniger Fleisch verzehrt. Während die Menschen 940 Gramm weniger Schweinefleisch und 40 Gramm weniger Rind- und Kalbfleisch aßen, stieg der Verzehr von Geflügelfleisch um 180 Gramm an.

Weniger Schweine-, Rind- und Kalbfleisch, mehr Geflügelfleisch

Die Tendenzen in der Inlandsnachfrage spiegeln sich in der Nettoerzeugung – der im Inland geschlachteten Tiere – wider: Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2,4 Prozent weniger Schweinefleisch und 2,7 Prozent weniger Rind- und Kalbfleisch produziert. Die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch stieg um 1,7 Prozent.

Weniger lebende Tiere importiert und exportiert

Das Außenhandelsvolumen mit lebenden Tieren nahm 2020 ab: Im Vergleich zum Jahr 2019 wurden, bezogen auf das Schlachtgewicht, 14,8 Prozent weniger lebende Tiere importiert und elf Prozent weniger exportiert. Des Weiteren sanken die Importe und Exporte von Fleisch, Fleischwaren und Konserven gegenüber 2019 um 7,8 Prozent und 6,5 Prozent.

Nach den vorläufigen Zahlen ergibt sich für 2020 insgesamt ein Selbstversorgungsgrad bei Fleisch von 117,7 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad bei Geflügel lag bei 97,2 Prozent.

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