Beginnt der letzte Teil des Dramas um Real? Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen Mein Real mit Sitz in Mönchengladbach Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Unklar blieb bis zum Freitagnachmittag (29.09.23), an welchem Amtsgericht der Antrag gestellt wurde. Das Amtsgericht Mönchengladbach bestätigte den Antrag nicht.
Zur Real GmbH gehören aktuell noch 62 SB-Warenhäuser mit zuletzt rund 5.000 Mitarbeitern. Die Märkte waren erst im vergangenen Jahr in "Mein Real" umbenannt worden. Zudem wurde der Unternehmenssitz von Düsseldorf nach Mönchengladbach verlegt.
2020 hatte die SCP Group die Real GmbH mit samt der 276 stationären Real-Märkte von der Metro übernommen. Von 2020 bis 2022 wurden rund 160 Standorte an neue Betreiber übergeben. Im Juni 2022 hat SCP dann 62 Märkte an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf abgegeben. "Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung der Real GmbH hat SCP das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben", heißt es jetzt in einer Mitteilung von Real.
„Der Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bietet eine neue Chance zur Fortführung des Geschäftsbetriebs", sagte Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Real. Man werde "alle im Rahmen des Insolvenzrechts bestehenden Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten erfüllen und die Geschäfte bis auf Weiteres fortführen". Dies gelte insbesondere für die Zahlung der Löhne und Gehälter der über 5.000 Beschäftigten. Die Rewe Group unterstütze Real als strategischer Partner bei der Restrukturirung, heißt es.
