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Deutsche See: SB-Fisch für die Trend-Regale

Seit die Deutsche See zur PP-Gruppe gehört, gibt das Unternehmen auch in Sachen Produktentwicklung Gas. Petra Ermentraut-Eckert über die Strategie des Marktführers, Fisch mit trendig Neuem im LEH zu pushen.

Von Martina Kausch | Fotos: Jörg Brockstedt

Ob der weite Blick klare Entscheidungen begünstigt? Auf der Dachterrasse der Deutschen See in Bremerhaven hat Petra Ermentraut-Eckert alle Manufakturen im Auge, für deren Produkte sie seit 2020 marketingtechnisch verantwortlich ist. 2018 übernahm die niederländische Gruppe Parlevliet & Van der Plas (PP) den größten deutschen Fischverarbeiter. Seitdem legt das Unternehmen einen Zahn zu. 


"Wir haben unsere Strategie seit 2018 zusätzlich stark auf das SB-Sortiment im LEH ausgerichtet. Wir nützen die Synergien innerhalb der PP-Gruppe."

Petra Ermentraut-Eckert


Neue Produkte, neue Verpackung

Die Begeisterung für die neuen Ziele ist dem Foodprofi Ermentraut-Eckert beim Rundgang durch die Verarbeitungshallen am Fischereihafen anzumerken. „Ab 2018 haben wir eine Strategieerweiterung vollzogen und unsere Sortimente massiv ausgeweitet, sei es bei SB-Frischfisch, SB-Räucherfisch, SB-Tiefkühlfisch, Fischfeinkost, Sushi, Dosenthunfisch oder Tapas“, erklärt sie. „Diese Strategieerweiterung hin zu deutlich mehr SB wurde nicht zuletzt durch unsere Muttergesellschaft PP-Group und Schwestergesellschaften möglich, die uns ganz andere Möglichkeiten und vielfältige Synergieeffekte für SB geben.“

Mehr als 25 erfolgreiche Neuentwicklungen habe man also 2022 in den LEH gebracht, im TK-Bereich seien es zudem acht neue Sorten ASC- und MSC-zertifizierte Garnelen- und Meeresfrüchte im Papierbeutel. Der Beutel (aus 95 % Kraftpapier und 5 % Folienbeschichtung) kann im Altpapier entsorgt werden. Achtsamkeit mit Tradition: Bereits 2010 bekam die Deutsche See den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.

Ikarimi-Lachs mit Farbverlauf

Zwischen der Sprottenräucherei und der Anlieferungshalle für edlen Seebarsch vom Atlantik berichtet sie auch, wie man monatelang zig Reissorten auf die Eignung als Sushi-Reis testete. Die Entscheidung, als Deutsche See Sushi zu produzieren, hatte 2014 in der Branche Aufsehen erregt. Beste Ergebnisse mussten her, Sternekoch Martin Volkelt wurde als Leiter der Produktentwicklung engagiert.

Mittlerweile sind die elf verschiedenen Sushiboxen im LEH Renner des Sortiments, und Volkelt ist der Garant für gefragte Neuprodukte wie die vier Sorten Smoky (Lachs-) Stripes (bis hin zu Curry Coconut-Style) in farbenfroher, teils durchsichtiger Pappverpackung. Oder das Ikarimi Räucherlachssortiment, mit viel Handarbeit veredelt. Eines der spektakulären Ergebnisse: Rote-Bete-Wacholder-Lachs mit rotem Farbverlauf. 


Petra Ermentraut-Eckert

Seit 1998 ist die Betriebswirtschaftlerin in der Foodbranche tätig, seit 2020 begeistert sie als Direktorin Marketing für die Deutsche See.

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