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Schlecker-Insolvenzverwalter bedauert Scheitern

Mit Bedauern hat Arndt Geiwitz, Insolvenzverwalter von Schlecker, die politische Entscheidung zur Kenntnis genommen, keine Bürgschaft für den Aufbau von Transfergesellschaften für rund 10.000 von der Kündigung bedrohten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ermöglichen.

Besonders bitter sei dies vor dem Hintergrund, dass nach der Erhöhung der Bürgschaftszusage Baden-Württembergs keines der Bundesländer, die ihre Unterstützung bereits zugesagt hatten, mehr belastet würde, als zu dem Zeitpunkt ihrer Zusage.


„Beim baden-württembergischen Wirtschaftsminister Nils Schmid, dem Wirtschaftsausschuss Baden-Württemberg sowie den 13 Bundesländern, die sich für die Schlecker Mitarbeiterinnen in den vergangenen Tagen so intensiv eingesetzt haben, möchte ich mich ganz herzlich für die Unterstützung und den enormen Einsatz bedanken“, sagt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. „Das letztendliche Scheitern der Finanzierung einer Transfergesellschaft bedauere ich sehr, vor allem weil diese für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozial geboten und für die Bürgen betriebswirtschaftlich absolut zu vertreten gewesen wäre. Letzteres zeigt auch das jüngste unabhängige Gutachten von PricewaterhouseCoopers“.


Selbstverständlich habe Geiwitz auch alle weiteren Optionen geprüft und verhandelt. Ohne die Bürgschaft sei eine Transfergesellschaft jedoch leider definitiv nicht finanzierbar. Die Schuldfrage für das Scheitern der Verhandlungen um eine Bürgschaft stellt der Insolvenzverwalter Geiwitz nicht. Letztendlich sei die Ursache für die prekäre Situation des Unternehmens Schlecker in der wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Jahren und nicht in Aktivitäten der letzten Wochen zu suchen.


Geiwitz betonte, dass die politische Entscheidung vorerst keine Auswirkung auf die weitere Sanierung des Unternehmens habe. In den kommenden Tagen werden die Gespräche mit potenziellen Investoren fortgeführt. Weiterhin appelliert Geiwitz an die Arbeitnehmer, von aussichtslosen Kündigungsschutzklagen abzusehen. „Natürlich steht jedem Mitarbeiter dieses Recht zu, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit werden solche Klagen nichts bringen, im Fall einer hohen Gesamtzahl jedoch massiv den verbleibenden Schleckerfrauen schaden“, erklärt Geiwitz.


Aufgrund des Scheiterns der Transfergesellschaften musste Schlecker heute die Kündigungsschreiben an die betroffenen rund 10.000 Mitarbeiter verschicken.


Das Amtsgericht Ulm hatte gestern das Insolvenzverfahren der Anton Schlecker e. K. eröffnet und Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz zum Insolvenzverwalter bestellt.

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